Medizin
Am Universitätsspital Basel wird der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen angegangen
Um die Bildung von Resistenzen zu verhindern, wird in der Schweiz darauf geachtet, nicht zu viel Antibiotika einzusetzen. Auch Veterinärmedizin und Landwirtschaft werden einbezogen.
sda
Di, 4. Nov 2025, 16:05 Uhr
Basel
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Der Schweizer Bund will Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenzen verstärken und Spitäler beim Aufbau entsprechender Programme unterstützen. Anne Lévy, Schweizer Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), hat am Montag das Universitätsspital Basel (USB) besucht, das hierbei als Vorreiter gilt. "Die Situation ist dramatisch, es ist sicher etwas, das man ernst nehmen muss", sagte Lévy gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. "Multiresistente Keime und die Tatsache, dass nicht mehr jedes Antibiotikum für jede Infektion nützlich ist, gehören zu den großen Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit."
Daher setzt das BAG auf "Antimicrobial Stewardship"-Programme, wie es das USB bereits tut. Dies umfasst unter anderem die Überwachung von Antibiotikaeinsätzen und Resistenzen. Bisher hat nur die Hälfte der Schweizer Spitäler ein umfassendes Programm gegen diese Bedrohung implementiert.
In die Apotheke statt in den Mülleimer
Mit einem Aktionsplan und der laufenden Revision des Epidemiengesetzes will der Bund die Grundlagen zur Prävention und Bekämpfung von Resistenzen schaffen. Dabei werde auch die Veterinärmedizin und Landwirtschaft einbezogen, sagte Lévy. Ziel sei, dass nicht zu viel Antibiotika eingesetzt werde, sondern stets zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge, um die Bildung weiterer Resistenzen zu verhindern. Wichtig sei, übrig gebliebene Antibiotikamengen nicht in den Abfall zu werfen, sondern zurück zur Apotheke zu bringen.
Sie spürten seit Jahren eine Zunahme multiresistenter Keime, sagte Nina Khanna, USB-Chefärztin für Infektiologie. Daher sei eine Erfassung der Daten im Spital wichtig. Um für Patienten das passende Antibiotikum zu finden, könne das Spital Antibiotika kombinieren und in seltenen Fällen auch auf Medikamente zurückgreifen, die noch nicht zugelassen sind.