Reportage aus der Ukraine
"An jedem Kontrollpunkt schwindet meine Hoffnung, Mariupol könne überleben"
Drei Wochen lang haben zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AP aus der schwer beschossenen ukrainischen Stadt Mariupol berichtet. Einer von ihnen erzählt von der Flucht vor dem Zorn Russlands.
Text: Mstyslav Chernov (AP), Fotos: Evgeniy Maloletka (AP), übersetzt von Martin Roy (dpa)
Mo, 28. Mär 2022, 20:33 Uhr
Ausland
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Jetzt in der Abenddämmerung kommt plötzlich ein Dutzend Soldaten hereingestürmt. "Wo sind die Journalisten, verdammt noch eins?" Ich sehe, dass sie blaue Armbänder wie ukrainische Truppen tragen und kalkuliere die Möglichkeit, dass es Russen sein könnten, die uns täuschen wollen. Dann trete ich vor und sage, wer ich bin. "Wir sind hier, um euch rauszubringen", sagen sie.
Wir haben keine Ahnung, ob wir hier lebend rauskommen
Die Wände der chirurgischen Abteilung erzittern unter dem Feuer von Artillerie und Maschinengewehren. Drinnen scheint es uns sicherer zu sein. Doch die Soldaten erklären, sie hätten den Befehl, uns mitzunehmen.
Wir rennen auf die Straße, verlassen die Ärzte, die uns Unterschlupf gewährt haben, die Schwangeren, die Beschuss überlebt haben, die Menschen, ...