Seelöwin mit Taktgefühl
Auch Tieren kann Rhythmus im Blut liegen
Ronan ist fünf und genau im Takt. Bei "Boogie Wonderland" von Earth, Wind & Fire wippt sie mit dem Kopf genau im richtigen Moment und auch beim Wechsel zu den Backstreet Boys bleibt sie im Rhythmus.
dpa
Mo, 17. Feb 2014, 7:10 Uhr
Panorama
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Nichts Besonderes? Ist es doch, denn Ronan ist eine Seelöwin. Sie hat die bisherigen Theorien der Wissenschaftler auf den Kopf gestellt und eine Gewissheit erschüttert: Ganz offensichtlich ist der Mensch doch nicht das einzige Säugetier, das Taktgefühl hat.
Von Ronan war zuerst nur klar, dass sie nicht gerade für das Leben in der Wildnis gemacht schien. Dreimal strandete sie in Kalifornien, das dritte Mal 2009 auf einem Highway zwischen Los Angeles und San Francisco. Meeresbiologe Peter Cook nahm sich der Seelöwin an und sah sie als ideale Probandin für seine Studien über das Rhythmusverhalten von Tieren.
"Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass sie ein außergewöhnlich aufgeweckter Seelöwe ist", sagt der Wissenschaftler von der University of California in Santa Cruz. "Einem Säugetier Rhythmus beizubringen schien eine sehr schwierige Aufgabe, aber Ronan war die perfekte Kandidatin dafür." Jahre dauerte es, in der das Weibchen erst rhythmische Laute, später Musik zu hören bekam und nach getaner Arbeit stets mit einem Fisch belohnt wurde. Das Video des im Takt der Musik mit dem Kopf wippenden Seelöwen begeisterte dann im vergangenen Jahr Millionen Internetnutzer und verblüffte Experten. Jetzt stellte Cook seine Erkenntnisse beim Jahrestreffen des weltgrößten Wissenschaftsverbands AAAS (American Association fot the Advancement of Science) in Chicago vor.
"Ihre Fähigkeit, verschiedene Takte zu erkennen, ist beeindruckend", schwärmt er und versichert, dass Ronan auch bei ihr unbekannten Titeln den Takt erkennt und mitmacht.
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