Pfarrer Chacko ist aus Indien nach Schwaben gekommen und leitet dort eine katholische Gemeinde. Deutsch konnte er bereits, das Oberschwäbische bereitete ihm aber anfangs noch Probleme
Die ganze Predigt hat er aufgeschrieben, enge Buchstabenreihen auf weißes Papier getippt. Aus der Kirche dringt bereits das Murmeln des Rosenkranzes in die Sakristei. Pfarrer Chacko steckt in einem giftgrünen Priestergewand, nur sein Kopf mit Hornbrille und ein Paar schwere Schuhe lugen darunter hervor. In den Händen hält er die Papierbögen mit den Worten, die er heute Abend verlesen wird. Ein letzter Blick auf den ersten Satz, ein letzter Blick in den Spiegel, ob das schwarze Haar gut sitzt, dann tritt Pfarrer Chacko durch die hölzerne Tür ins Kirchenschiff.
"Amen" hallt in indischem Akzent von der Kanzel, ein dünnes Amen kommt in älplerischem Schwäbisch zurück. Pfarrer Chacko spricht langsam und betont die Worte, die ...