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Auf Zeitreise

  • Sa, 23. Februar 2019
    Neues für Kinder

Im Freiburger Colombischlössle können Kinder in die Welt der Römer und Kelten eintauchen.

Johannes erläutert, was in der keltischen Playmobillandschaft gerade passiert. Die Zeichnungen unten zeigen einen keltischen Jungen und ein römisches Mädchen. Foto: Thomas Kunz
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Kelte oder Römer? Da muss Johannes Tecklenborg nicht lange überlegen: Hätte er vor 2000 Jahren im Breisgau gelebt, wäre er lieber ein Römer gewesen. Genauer: ein reicher Römer. "Die lebten in Häusern aus Stein mit einem kleinen Garten, konnten mit Pferdekutschen über gute Straßen fahren und in tolle Saunen und Bäder gehen", erklärt der 13-Jährige aus Umkirch. Dass Johannes so gut Bescheid weiß, liegt an seinem Hobby.

Er ist Mitglied im Club Junges Arco. Dort treffen sich Kinder und Jugendliche, die sich dafür interessieren, wie der Mensch sich kulturell entwickelt hat. Kulturell heißt: Was haben die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten gegessen? Wie haben sie gewohnt, welche Werkzeuge verwendet? Der Club Junges Arco ist mit dem Archäologischen Museum Colombischlössle in Freiburg befreundet. Zusammen haben sie sich eine Ausstellung ausgedacht: "Tales and Identities. Deine Entscheidung – Deine Geschichte." Mit einem Rollenspiel, Kleidern wie vor 2000 Jahren und vielen Objekten aus dieser Zeit können die Besucher in die Welt der Kelten und Römer eintauchen. Auch eine Smartphone-App gibt es dazu. Man kann die Ausstellung alleine erkunden oder sich von jemandem führen lassen, der sich auskennt. Wie Johannes. Er und einige seiner Mitstreiter im Club Junges Arco sind sogenannten Kulturlotsen. "Wenn wir die Kinder und ihre Eltern durch die Ausstellung führen, dann kommt ihnen das nicht wie Schule vor", sagt Johannes. "Wir versuchen, spannende Geschichten zu erzählen, zeigen viel und stellen Rätselfragen." Trotzdem kann es manchmal vorkommen, dass Kinder sich langweilen, wenn Johannes erzählt, mit wie viel Gepäck die Römer unterwegs waren oder aus welchem Material ihre Schuhe waren. "Wenn ich merke, dass die Kinder das Thema gerade nicht so interessiert, gehe ich mit ihnen zu den Playmobillandschaften, die finden alle toll", erzählt Johannes.

Gemeinsam mit einem Modellbauer haben die jungen Archäologiefans ein keltisches Dorf und eine römische Siedlung gestaltet. Da steht ein Keltenmädchen und angelt, vor dem Haus des Häuptlings wird Essen vorbereitet und hinten, etwas abseits vom Dorf, sieht man ein Hügelgrab. Bei den Römern wird gerade eine Straße gebaut.

Johannes erklärt, dass die Sicherheitsnadeln aus Metall, mit denen die Keltinnen ihre Kleidung zusammengehalten haben, Fibeln heißen. Den Römerinnen gefiel die Idee mit den Gewandspangen so gut, dass sie auch anfingen, welche zu tragen. Die Besucher dürfen wie die Römer in Tunika und Toga oder wie die Kelten in Karohose und Kapuzenmantel schlüpfen. "Dann hat man wirklich das Gefühl, man ist in einer anderen Zeit", sagt Johannes. Aber bitte nicht krank werden: Damals wurde nämlich noch ohne richtige Betäubung operiert.

Ressort: Neues für Kinder

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