Ermittlungen

Ausgebrannte "Rubin-Mühle" in Gengenbach: Polizei hält Brandstiftung für möglich -Züge verkehren wieder.

Im Fall der in Gengenbach am Sonntag komplett ausgebrannten "Rubin-Mühle" gibt es laut Polizei noch keine klaren Erkenntnisse zur Brandursache. Die Züge halten seit Dienstagabend wieder in Gengenbach.  

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Die großen Pläne für den Gengenbacher ...von Sonntagfrüh erst einmal vom Tisch.  | Foto: Ralf Burgmaier
Die großen Pläne für den Gengenbacher Gebäudekomplex sind nach dem Großbrand von Sonntagfrüh erst einmal vom Tisch. Foto: Ralf Burgmaier

Nach dem erneuten Brand eines weiteren Gebäudes auf dem Gelände des ehemaligen Malzlagers in der Grünstraße haben die Beamten der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Auch wenn die Ursache des Feuers noch unklar ist, kann eine Brandstiftung derzeit nicht ausgeschlossen werden. Durch Anwohner wurde der Brand am Sonntagmorgen gegen 3.50 Uhr gemeldet. Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte befand sich das Gebäude in einem ausgedehnten Vollbrand. Rund 140 Wehrleute der Feuerwehr Gengenbach und aus dem Umland waren im Einsatz. Kurzzeitig war zur Unterstützung auch ein Polizeihubschrauber in der Luft. Der Rettungsdienst war mit 21 Kräften am Brandort. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen niemand. Der Schaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund eine Million Euro.

So sehen die Pläne der Grossmann Group für die ehemalige Rubin-Mühle aus.  | Foto: Grossmann Group
So sehen die Pläne der Grossmann Group für die ehemalige Rubin-Mühle aus. Foto: Grossmann Group

Die Stadt Gengenbach hatte Pläne mit dem ehemaligen Malzlager. Vor rund zehn Jahren hatte die Vorbesitzerfirma "Rubin-Mühle" aus Lahr-Hugsweier den Gebäudekomplex an die Stadt verkauft. Dort sollte Stadtentwicklung stattfinden. Die Grossmann Group des Kehler Projektentwicklers Jürgen Grossmann hatte den Komplex übernommen und die Pläne entwickelt. Diese seien mittlerweile zu einem Grad fertig, dass sie nach Auskunft eines Firmensprechers demnächst in die Gengenbacher Gremien kommen sollten. Unter dem Label "The Silo" sollten hier junge Start-up-Unternehmen einziehen, auch eine touristische Nutzung war in den Plänen vorgesehen.

Wie der Sprecher der Grossmann Group am Montag erklärte, wird aus diesen Plänen wohl nichts. Es müsse jetzt Gespräche mit der Stadt geben. Ein Rathaussprecher bedauert auf Anfrage den doppelten Brandfall. Dass nach der ersten fahrlässigen Brandstiftung durch Jungs vor einer Woche nun erneut das Gebäude in Flammen stand, sei "komisch", mehr könne er mit Verweis auf die Ermittlungen der Polizei derzeit nicht sagen. Man sei aber froh, dass kein Mensch zu Schaden gekommen sei und die Brandbekämpfung sowie die Informationskette so gut funktioniert habe.

Wie das Polizeipräsidium berichtet, sind Kriminaltechniker am Montagmorgen vor Ort, um die Brandruine zu untersuchen und um zu erkunden, ob ein Betreten für die Spurensicherung möglich ist. Es besteht nach dem Vollbrand immer noch Einsturzgefahr, weshalb auch die benachbarte Schwarzwaldbahn noch gesperrt ist. Es gibt einen Ersatzverkehr mit Bussen, die zwischen Offenburg und Hausach pendeln.

Die Polizei berichtet von einem Vorfall am Rande der Löscharbeiten: Ein 43-Jähriger habe sich trotz Absperrung geweigert, den Bahnhof Gengenbach zu verlassen, und habe die Gleise überquert, um in Richtung des Großbrandes zu laufen. Dem Platzverweis vonseiten der Bundespolizei kam der 43-Jährige nicht nach, sodass er laut Polizeibericht zu Boden gebracht werden musste und ihm Handschellen angelegt wurden. In der Folge habe er die Beamten beleidigt und Widerstand geleistet. Zeugen, die am Sonntag verdächtige Personen im Bereich des Brandortes wahrgenommen haben, werden gebeten, sich mit ihren Hinweisen unter der 0781/212820 an die Ermittler der Kripo zu wenden.

Am Dienstagabend teilte DB Regio Baden-Württemberg mit, dass der Feuerwehreinsatz beendet sei und die Züge der Schwarzwaldbahn wieder regulär im Bahnhof Gengenbach halten würden. Der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Offenburg und Hausach ende in Kürze.

Schlagworte: Jürgen Grossmann
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