Ausgeplätschert

Wasser gibt es überall – in Seen, Flüssen und Ozeanen, trotzdem wird es manchmal knapp.  

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In trockenen Ländern müssen die Menschen für Wasser weit gehen.  | Foto: Riccardo Mayer
In trockenen Ländern müssen die Menschen für Wasser weit gehen. Foto: Riccardo Mayer
Brauchen wir Wasser, drehen wir den Hahn auf, und schon haben wir so viel zur Verfügung, wie wir wollen – zum Trinken, zum Duschen, zum Gießen. Andernorts ist das nicht so: Viele Menschen müssen lange Wege auf sich nehmen, um sauberes Trinkwasser zu bekommen.

Zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Wenn wir uns die Weltkarte mit den riesigen Ozeanen ansehen, wird uns schnell klar: Fast alles davon ist Salzwasser – nämlich 97,4 Prozent. Weniger als 3 Prozent des gesamten Wassers auf der Erde ist Süßwasser und damit zum Trinken geeignet. Der Großteil des Süßwassers findet sich als Eis in Gletschern im Gebirge und an Nord- und Südpol. Ein weiterer großer Teil liegt unter der Erde: als Grundwasser. Es gelangt in den Boden, indem Regenwasser einsickert. Wo es auf undurchlässige Schichten trifft, sammelt es sich.

Überall dort, wo Menschen leben, wird dieses Grundwasser nach oben gepumpt, damit sie es nutzen können. Alles Wasser, das wir im Haushalt nutzen, fließt über Abflussrohre in Kläranlagen, wird dort gereinigt und dann wieder in Flüsse oder See geleitet. So wird es wieder ein Teil des Wasserkreislaufes. Das Wasser auf der Erde ist in ständiger Bewegung: Bei Wärme verdunstet es an der Oberfläche von Ozeanen, Seen und Flüssen, steigt als Wasserdampf nach oben und bildet Wolken. Aus ihnen schneit oder regnet es: Das Wasser gelangt wieder auf die Erde und füllt den Grundwasserbestand auf. Eigentlich sollte kein Wasser verloren gehen, oder?

Aber nicht nur jeder einzelne von uns nutzt täglich Wasser. Auch in der Industrie und in der Landwirtschaft wird viel Wasser benötigt. In manchen Gegenden der Erde regnet es genug, so dass Gemüse, Obst und Getreide nicht extra gegossen werden müssen. Bei uns in Deutschland reichte der Regen bis vor wenigen Jahren aus, um die Pflanzen während ihres Wachstums zu versorgen. Mittlerweile aber regnet es nicht mehr ausreichend, und auch weltweit reicht der Regen an vielen Orten nicht aus, um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Dann müssen Felder künstlich bewässert werden. Bauern entnehmen das Wasser dazu aus Flüssen, Seen oder aus dem Grundwasser. Oft verbrauchen sie dabei mehr Wasser, als nachströmen kann. Der Grundwasserspiegel sinkt. Das hat schlimme Folgen: Trinkwasserbrunnen trocknen aus. Pflanzen reichen mit ihren Wurzeln nicht mehr an das Grundwasser und die Landwirtschaft braucht noch mehr Wasser, um von oben zu gießen. Weil Landwirte das benötigte Wasser wieder dem Grundwasser entnehmen, verschärft sich das Problem.

In manchen Ländern wird das Wasser immer knapper. Menschen sterben, weil sie nicht genügend oder nur verschmutztes Wasser haben, weil sie keine Landwirtschaft mehr betreiben können. An manchen Orten gibt es sogar Kämpfe um Trinkwasser. Betroffen vom Wassermangel sind vor allem Regionen, in denen es sehr wenig regnet – zum Beispiel im Nahen Osten oder in Nordafrika. Auch viele Mega-Städte haben zu wenig Wasser. Das Grundwasser reicht dort für die vielen Menschen nicht mehr aus.

Das Schlimme ist: Wir Menschen in den reichen Ländern verschärfen den Wassermangel in ärmeren Ländern. Denn egal, was wir kaufen – ob Jeans oder Handys: All diese Dinge verbrauchen Wasser, dort wo sie hergestellt werden. Für eine Jeans werden beispielsweise 8000 Liter Wasser verbraucht – das sind 53 Badewannen voll. Dieses Wasser wird oft dort verbraucht, wo es knapp ist. Wir sollten uns beim Einkaufen also gut überlegen, was wir wirklich brauchen und uns informieren, wo und wie es hergestellt wird.
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