Vor einem Jahr hat die Bundesregierung Roma-Flüchtlinge in das Kosovo ausgewiesen. Dort fühlen sich vor allem die Jugendlichen fremd und angefeindet.
Es stinkt nach brennenden Plastiktüten, sobald Adnan Hajreczi die Haustür öffnet. Irgendwo brennt immer der Müll. Wenn er vom Schotter auf den Asphaltweg biegt, riecht es nach Küchenabfällen und ungewaschenen Füßen. Entlang der Straße säumen sich Buden, an denen etwas zu essen verkauft wird oder gebrauchte Schuhe. Dann, am Platz bei der großen Moschee, taucht Adnan ein in die Abgaswolken der alten Lkw und Traktoren. Hier vor dem Ein-Euro-Shop ist Mitrovica am schönsten, sagt er. Schön heißt in dem Fall: fast wie in Dortmund. Adnan Hajreczi steht da und sieht sich um, seine Basketballmütze schräg auf dem Kopf, die Baggy-Hose hängt über den Hüften. Er wirkt wie ein Außerirdischer, gestrandet in einer fremden Zivilisation, im Kosovo.
Es ist seine Heimat, behaupten die Deutschen. "Ziemlich übel hier", sagt Adnan. An der ...