Aussagekraft unbefriedigend

Der Nutri-Score kann in die Irre führen. Das haben die Recherchen von Zischup-Reporterin Giulia Piccinno ergeben. .  

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Wer sich gesund ernähren möchte , greift zu gesunden Lebensmitteln, denn in Obst und Gemüse stecken reichlich Vitamine und Mineralien. Doch wie sieht es bei industriell hergestellten Produkten aus? Was ist da gesund?

Bei der Kaufentscheidung soll der sogenannte Nutri-Score auf der Verpackung behilflich sein. Er bewertet Lebensmittel nach ihrem jeweiligen gesamten Energiegehalt, also nach Kalorienmenge, nach gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker. Das sind Punkte, die negativ bewertet werden und durch die der Nutri-Score in den roten Bereich fällt.

Kann man sich auf den Nutri-Score verlassen? Es gibt Ausnahmen, die man kennen sollte. Zum Beispiel gibt es bei trockenem Obst eine Sonderregelung. Durch den Trocknungsprozess fällt der Zuckeranteil nicht so stark ins Gewicht wie bei zugesetztem Zucker, obwohl das Obst zur Hälfte aus Zucker besteht. Bei tiefgefrorenen Pommes mit Nutri-Score A werden die Wahrscheinlichkeit des Frittierens und die Salzzugabe nicht mitberechnet. Auch der Kakao, der zu drei Vierteln aus Zucker besteht, erhält eine gute Bewertung, Nutri-Score B, da hier der Milchanteil, den man dazu mischt, mitberechnet und daher der Zuckeranteil auf das Gesamte geringer bewertet wird.

Die Hersteller verfügen ebenso über einige Tricks. Enthält ein Produkt zum Beispiel Zucker und viel Salz, würde das einen schlechteren Nutri-Score bedeuten. Kommen jedoch Gemüse und Ballaststoffe dazu, zählen sie als Pluspunkte und der Nutri-Score fällt in den grünen Bereich, obwohl Zucker- und Salzmenge gleich bleiben.

Ob das Lebensmittel gesund oder nicht gesund ist, darauf gibt der Nutri-Score keine befriedigende Antwort. Er ist kompliziert zu verstehen, erzeugt einen falschen Eindruck über die Qualität des Energiegehalts eines Lebensmittelproduktes und geht somit an der Wahrnehmung der Verbraucher und Verbraucherinnen vorbei.

Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich mich durch meine Neurodermitiserkrankung viel mit Ernährung beschäftige, insbesondere mit Zucker, da Zucker ein Auslöser beziehungsweise eine Verschlimmerung dieser Hautkrankheit sein kann.
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