Symposium
Bauernaufstand in Löffingen
Der Baar-Verein veranstaltet in Löffingen mit dem Kreisarchiv Schwarzwald-Baar-Kreis eine Tagung zum Bauernkrieg vor 500 Jahren. Dabei werden Parallelen zu den Bauernprotesten 2024 gezogen.
Di, 3. Jun 2025, 16:49 Uhr
Löffingen
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Gut sechzig interessierte Besucherinnen und Besucher waren in die Drei-Schluchten-Halle gekommen, um Genaueres über diese lange zurückliegenden Ereignisse zu erfahren, und sie merkten schnell, dass die neue Forschung so manches revidiert hat, was früher über den "Bauernkrieg" in den Schulbüchern stand. Dass die Empörer nicht nur Bauern waren zum Beispiel, oder das Wort "Krieg" unglücklich gewählt ist, weil es die Perspektive der Sieger fortschreibt und die Anliegen der Aufständischen vollkommen ausblendet.
Nach einem allgemeinen Überblick über die Ereignisse von Kreisarchivar Clemens Joos richtete Hiroto Oka den Blick auf die Landgrafschaft Stühlingen, in der die Konflikte ausgebrochen waren. Casmir Bumiller und Mathias Wider richteten in ihren Beiträgen den Blick dagegen auf die Rolle der Stadt Villingen, die sich den Bauern hartnäckig widersetzte, und die Entwicklungen um Löffingen, wo die Bewegung großen Anklang fand, und damit auf zwei gegensätzliche Pole auf der Baar. Detlef Herbner schlug schließlich einen weiten Bogen vom Ende des Bauernkriegs bis in die Gegenwart hinein, indem er die Folgen der Fürstenbergischen Landordnung von 1543 für die Siedlungsstrukturen im Hochschwarzwald aufzeigte.
Für den Abendvortrag hatten die Veranstalter den Präsidenten des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes Bernhard Bolkart eingeladen, um über die Bauernproteste der vergangenen Jahre zu berichten. Bolkart gab einen Einblick in das Gemisch aus Richtlinien und Vorgaben, hohen Investitionen in die Betriebe bei immer niedrigerem Preisniveau für die Erzeugnisse und fehlender Planungssicherheit sowie mangelnder Wertschätzung durch die Politik, das sich 2023 öffentlich entlud. Und da war sie dann vielleicht doch, die Parallele zu den Ereignissen vor 500 Jahren.