Pflegemaßnahme
Rückschnitt im Raum Löffingen und Rötenbach soll ökologische Vielfalt fördern
Naturenergie Netze pflegt Freileitungen bei Löffingen und Rötenbach. Die Maßnahmen sichern die Stromversorgung und fördern artenreiche Lebensräume zugleich.
Sa, 15. Nov 2025, 12:00 Uhr
Löffingen
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Im Raum Löffingen und Rötenbach hat der Netzbetreiber Naturenergie Netze jüngst umfangreiche Pflege- und Rückschnittmaßnahmen unter den 110-kV-Freileitungen Zollhaus–Neustadt vorgenommen. Ziel sei es, die Versorgungssicherheit des Stromnetzes dauerhaft zu gewährleisten und gleichzeitig wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten, teilt Naturenergie Netze mit.
Rund 1,2 Kilometer Trassenlänge werden bearbeitet
Unter den Freileitungen wachsen regelmäßig Gehölze nach, die bei unkontrollierter Entwicklung mit der Strominfrastruktur in Konflikt geraten können. Um Versorgungsunterbrechungen oder Beschädigungen der Leitungen zu vermeiden, sei eine regelmäßige und vorausschauende Trassenpflege unerlässlich, so der Netzbetreiber. Insgesamt würden im Rahmen der aktuellen Maßnahme rund 1,2 Kilometer Trassenlänge bearbeitet. Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem zuständigen Förster, dem Regierungspräsidium Freiburg, der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt, der Straßenmeisterei des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald mit dem Stützpunkt in Titisee-Neustadt sowie der ausführenden Forstfirma Metzger aus Schluchsee.
Wie Naturenergie weiter ausführt, fördere der gezielte Eingriff zugleich die ökologische Vielfalt in der Region. Durch den Rückschnitt würden lichte, strukturreiche Flächen entstehen, auf denen lichtliebende Pflanzenarten gedeihen könnten. Diese offenen Bereiche würden wiederum Lebensraum für zahlreiche Tierarten, etwa für die Haselmaus, Heuschrecken oder verschiedene Wildbienenarten, bieten.
Solche Pflegemaßnahmen finden turnusmäßig alle zwei bis vier Jahre statt
Ein besonderer Fokus der Arbeiten lag auf einer Heide- und Magerrasenfläche bei Rötenbach, die als gesetzlich geschütztes Biotop ausgewiesen ist. Dort wird die fortschreitende Verbuschung durch gezielte Rodungsarbeiten gestoppt, um den offenen Charakter des Biotops zu erhalten. Landschaftsprägende Gehölze wie Vogelbeeren, Schlehengebüsche und eine alte Eiche bleiben gezielt stehen, um Struktur und Artenvielfalt zu fördern. Auch auf weiteren Abschnitten werden Pappeln entfernt, Haselnusssträucher ausgelichtet und Gehölze zurückgeschnitten – stets unter naturschutzfachlicher Begleitung, wie Naturenergie Netze betont. Das Schnittgut werde vollständig abgetragen, damit sich die Flächen ungestört weiterentwickeln könnten.
"Unsere Trassenpflege ist ein gutes Beispiel dafür, wie technische Infrastruktur und Naturschutz Hand in Hand gehen können", erklärt Rainer Hennch-Schnurr, Projektbetreuer bei Naturenergie Netze. "Wir schaffen sichere Bedingungen für die Stromversorgung und fördern gleichzeitig artenreiche Lebensräume, die ohne diese Pflege verloren gingen. Damit leisten wir auch in der Region Löffingen einen Beitrag zu Artenvielfalt und Versorgungssicherheit."
Naturenergie Netze führt nach eigener Mitteilung solche Pflegemaßnahmen turnusmäßig alle zwei bis vier Jahre aus. Damit werde sichergestellt, dass Freileitungen dauerhaft störungsfrei betrieben werden könnten. Ohne regelmäßigen Rückschnitt könnten hochwachsende Bäume die Leitungen gefährden. Zugleich würden die Arbeiten zum Erhalt offener, artenreicher Lebensräume beitragen. Ein Beitrag, der weit über den technischen Zweck hinausgehe, so Naturenergie.