Konjunktur
Bei den Unternehmen im Bereich der IHK Hochrhein-Bodensee überwiegt noch die Unsicherheit
Die IHK Hochrhein-Bodensee hat unter ihren Mitgliederunternehmen abgefragt, wie sich ihre konjunkturelle Lage derzeit darstellt. In vielen Bereichen herrscht Unsicherheit. Bei der Industrie geht es aber langsam aufwärts.
So, 1. Jun 2025, 18:00 Uhr
Kreis Lörrach
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Die Herausforderungen für die regionale Wirtschaft bleiben groß, stellt die IHK Hochrhein-Bodensee anhand ihrer aktuellen Konjunkturumfrage fest. "Noch sind die von der neuen Bundesregierung angekündigten Versprechen für die Wirtschaft nicht so deutlich greifbar, als dass diese Impulse in der Wirtschaft sich im Konjunkturklima positiv bemerkbar machen", wird der Zuständige Alexander Graf in der Mitteilung zitiert. "Die Auswirkungen von Ukrainekrieg, Nahostkonflikt und globalen Handelskonflikten führen weiter zu Verunsicherung bezüglich Nachfrage und Investitionen. All dies zeichnet sich in der regionalen Wirtschaftsentwicklung ab."
Geschäftslage-Indikator gesunken, aber besser als Landesschnitt
Die Einschätzung der Geschäftslage durch die Unternehmen ist im Vergleich zum Jahreswechsel leicht gesunken. Der Lageindikator liegt mit 109 Punkten wieder auf Vorjahresniveau und über dem aktuellen Landeswert von 104 Punkten. Insgesamt beurteilen etwas mehr als ein Viertel der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als gut, 18 Prozent als schlecht. Der größte Teil der Unternehmen, 56 Prozent, kennzeichnet die Lage aktuell als befriedigend. Rückläufig entwickelt haben sich die Werte im Hinblick auf die Ertragslage. Zwar berichten auch hier aktuell 57 Prozent der Unternehmen von befriedigenden Erträgen, allerdings bezeichnen nur 17 Prozent die Lage als gut. Von einer schlechten Ertragslage sprechen 26 Prozent.
Industrie mit gesteigerter Auslastung
Der Indexwert für die Geschäftslage der Industrieunternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee hat sich seit Jahresbeginn deutlich positiv entwickelt. Statt 19 bewerten nun 31 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage als "gut". Bei 58 Prozent ist sie befriedigend. Statt 25 Prozent in der letzten Umfrage berichten nur noch 11 Prozent der Produktionsbetriebe von schlechter Geschäftslage. Entsprechend ist der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der regionalen Industrie wieder angestiegen. Er liegt mit rund 84 Prozent auf Vorjahresniveau und über dem Landesschnitt von 77 Prozent. Während bei den Inlandsumsätzen noch mehr Produktionsbetriebe von Rückgang (43 Prozent) als von Zunahme (21 Prozent) gegenüber dem Vorjahresquartal sprechen, zeigt sich der Saldo bei den Umsätzen aus dem Ausland positiv (31 Prozent gestiegen, 28 Prozent gesunken). Allerdings ziehen die Erträge nicht entsprechend mit. Hier steigt der Anteil derer, die von einer schlechten Ertragslage sprechen von 29 auf 33 Prozent. Verbesserungen hingegen beim Auftragseingang: 28 Prozent verzeichnen einen steigenden Auftragseingang (Jahresbeginn: 20 Prozent). Fallende Tendenzen bei Aufträgen vermelden 20 Prozent (Jahresbeginn: 33) Prozent.
Regionaler Handel ohne Nachfrageimpulse
Eingetrübt hat sich die Geschäftslage im regionalen Handel. Waren es zu Jahresbeginn 24 Prozent der Händler, die von schlechten Geschäften sprachen, so ist diese Zahl auf 35 Prozent angewachsen. Gleichwohl gibt es auch ein kleines Plus bei den Handelsbetrieben, die von einer guten Geschäftslage berichten. Deren Zahl erhöht sich leicht von 10 auf 13 Prozent. Bei etwas mehr als der Hälfte der Betriebe zeichnet sich eine befriedigende Lage ab. Dabei berichten rund 64 Prozent der Betriebe von gegenüber dem Vorjahresquartal gefallenen Umsätzen. Entsprechend verschlechtert hat sich die Einschätzung der Ertragslage bei den befragten Händlern. Diese wird von 47 Prozent als befriedigend und von 40 Prozent mit schlecht angegeben. Der Grund liegt im zurückhaltenden Kaufverhalten der Kunden, welches 83 Prozent der Händler verzeichnen. Lediglich 17 Prozent attestieren ihren Kunden aktuell ein saisonübliches Kaufverhalten.
Dienstleistungsbereich mit Gegenwind
Der Dienstleistungsbereich ist auch im Frühjahr weiter überwiegend positiv, die Indikatoren zeigen sich seit Jahresbeginn allerdings deutlich rückläufig. So hat sich die Zahl der Dienstleister, die von einer guten Geschäftslage sprechen, von 59 auf 34 Prozent verringert. Der Anteil derer, die von einer schlechten Lage sprechen, ist von 10 auf 15 Prozent gestiegen. Und auch bei Umsatz und Ertrag ist die Anzahl Betriebe mit guten Zahlen deutlich gesunken. Beim Umsatz von 39 auf 14 Prozent und bei der Ertragslage von 51 auf 25 Prozent. Die Tendenz im aktuellen Auftragseingang zeige, dass sich der Dienstleistungsbereich nicht von der unsicheren Konjunkturlage lösen könne, so die IHK. Während der Anteil der Dienstleister mit tendenziell steigendem Volumen von 24 auf 18 Prozent sinkt, berichten mit 27 Prozent der Befragten aber auch weniger Unternehmen als zu Jahresbeginn (32 Prozent) von einem fallenden Auftragsvolumen. Bei mehr als der Hälfte der Dienstleister zeichnet sich momentan ein gleichbleibendes Auftragsvolumen ab. Eine eingeschränkte Industrie- und Konsumnachfrage einerseits sowie gestiegene Arbeitskosten dürften hierbei eine dämpfende Rolle spielen.