Bei der Ersatzmama

Vier Eichhornbabys hatten sich am Pressehaus verirrt, nun werden sie im Tierheim aufgepäppelt.  

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Eichhörnchen Foto: Yvonne Weik
Mittagspause bei der Badischen Zeitung. Auf dem Parkplatz vor dem Pressehaus in Freiburg stehen die Auszubildenden in der Sonne. Plötzlich rennt ein kleines Eichhörnchenbaby über den Parkplatz. Es tapst über die Steine und schwupp, hinauf auf Sebastians Turnschuh. Da sitzt es, krallt sich an der Jeans fest – und lässt sie nicht mehr los. Das Eichhörnchen fiept, ziemlich laut. Außerdem hängt ein Vorderbein schlaff hinunter. Hat es Schmerzen? Oder Hunger? Oder vermisst es seine Mutter?

Schnell ist allen klar: Das Eichhörnchen muss zu jemandem, der sich mit Tieren auskennt. Und so zieht es um, ins Tierheim Freiburg-Lehen. Auch seine drei Geschwister kommen mit.

Im Tierheim arbeitet Andrea. Sie ist Tierpflegerin und weiß viel über Eichhörnchen. Die Ersatzmama hat jetzt zwei Babys, um die anderen kümmert sich ihre Kollegin Daniela. Alle zwei Stunden müssen die Kleinen gefüttert werden, Tag und Nacht, mit einer Spritze und spezieller Milch: Katzenaufzuchtmilch.

"Kuhmilch macht die Eichhörnchen krank", erklärt Andrea. Viele Menschen wissen das aber nicht. Wer also ein Wildtier findet, sollte es sofort zu Experten wie Andrea bringen, zum Tierarzt oder ins Tierheim. Dort werden die Tiere artgerecht behandelt.

Die vier Racker vom BZ-Parkplatz sind etwa vier Wochen alt. Zwei Weibchen, zwei Männchen, wahrscheinlich Geschwister, meint Andrea. Und wo ist die Mutter? "Vielleicht hat sie das Nest verlassen, das kommt vor," erklärt sie. Eigentlich brauchen die Babys die Milch der Mutter, bis sie acht Wochen alt sind.

Manche schaffen es alleine. Doch ohne Schutz ist das Leben als Eichhörnchenbaby sehr gefährlich. Für Marder und Greifvögel sind die Kleinen eine leichte Beute. Auch auf dem BZ-Parkplatz lauerten schwarze Krähenvögel. Doch zum Glück konnten die vier Eichhörnchen gerettet werden. Namen haben sie übrigens auch: A-Hörnchen und B-Hörnchen heißen die größeren, Bonnie und Clyde die kleineren. A-Hörnchen und B-Hörnchen trinken schon aus einer Schale. In den nächsten Tagen werden das auch Bonnie und Clyde tun.

Alle vier müssen noch viel lernen. Das Wichtigste: Nüsse knacken. Wenn sie das können, dann ist es Zeit, das Tierheim zu verlassen. "Mit etwa drei Monaten bringen wir die vier zu einer Försterin in den Zähringer Wald", erzählt Andrea. Dort gibt es eine Voliere, ein großes Gehege. Die Tür steht offen. Die Eichhörnchen können rein und raus, wie es ihnen passt. Anfangs kehren sie nach ihren Ausflügen in die Natur noch zurück zum Fressen, doch irgendwann bleiben sie im Wald. "Das ist schon ein komisches Gefühl. Aber es ist doch viel schöner, wenn sie in Freiheit leben können", sagt Andrea. Bis dahin kümmert sie sich um die Tiere. Und passt auf, dass sie sich nicht zu sehr an ihre neue Mama gewöhnen.

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