Tour de France
Beim Bergzeitfahren liefert Tadej Pogacar die nächste Gala-Vorstellung
Großes Radsport-Kino in den Pyrenäen: Jungstar Florian Lipowitz liefert beim Bergzeitfahren die nächste starke Vorstellung ab. Titelverteidiger Pogacar dominiert weiter die Tour.
Marc Möller, Felix Schröder (dpa)
Fr, 18. Jul 2025, 18:47 Uhr
Radsport
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Florian Lipowitz quälte sich auf seiner schwarzen Zeitfahrmaschine die bis zu 16 Prozent steile Rampe zum kleinen James-Bond-Flugplatz in Peyragudes hinauf und sorgte mit dem vierten Rang erneut für einen starken Auftritt. Der deutsche Rad-Jungstar zeigte beim Bergzeitfahren bei seiner ersten Tour de France die nächste eindrucksvolle Leistung.
Bei der erneuten Gala-Vorstellung von Titelverteidiger Tadej Pogacar am einstigen Drehort des 007-Films "Der Morgen stirbt nie" unterstrich der 24 Jahre alte Kletterkünstler aus Schwaben einmal mehr seine Ambitionen auf das Podium in Paris. In der Gesamtwertung bleibt er auf Position vier, verkürzte aber den Abstand auf den belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel auf sechs Sekunden. Vor Lipowitz liegen Weltmeister Pogacar, der Däne Jonas Vingegaard und Evenepoel.
"Ich bin Vollgas bis ins Ziel gefahren. Die letzten 50 Meter haben sich angefühlt wie eine Ewigkeit. Aber ich habe einen guten Job gemacht", sagte Lipowitz der ARD. Er hatte sich vor dem Start in Loudenvielle für seine etwas schwerere Zeitfahrmaschine entschieden und nicht für das leichtere Straßenrad.

Lipowitz' routinierter Teamkollege Primoz Roglic fuhr in Peyragudes als Dritter hinter Pogacar und dem zweitplatzierten Vingegaard ein hervorragendes Zeitfahren. Der viermalige Vuelta-Sieger aus Slowenien liegt im Gesamtklassement nun auf Rang sieben. Das Ziel des deutschen Teams, in Paris auf dem Podium zu stehen, scheint realistisch. Bereits bei der Dauphiné-Rundfahrt hatte der ehemalige Biathlet Lipowitz den dritten Gesamtrang hinter den beiden Tour-Stars Pogacar und Vingegaard gefeiert.
Der Sturz von Mittwoch beeinträchtigte Pogacar nicht mehr
Pogacar ließ im Kampf gegen die Uhr hinauf nach Peyragudes wieder einmal die Muskeln spielen. Der Sturz vom Mittwoch beeinträchtigte den dreimaligen-Tour-Champion nicht mehr. Für den Weltmeister ist es der vierte Etappensieg bei dieser Tour. Am Donnerstag hatte er die erste Kletter-Show in den Pyrenäen klar für sich entschieden und das Gelbe Trikot zurückerobert. Es war die zweitschnellste Zeit, die je ein Fahrer hinauf nach Hautacam erreicht hatte. Nur der Däne Bjarne Riis war 1996 bei seinem Tour-Sieg schneller.
Am Samstag auf der 14. Etappe wartet beim letzten Pyrenäen-Spektakel der diesjährigen Tour ein lange nicht genutzter Zielort auf die Radprofis. Nach 36 Jahren kehrt die knifflige Bergankunft in Luchon-Superbagnères zurück. Aus logistischen Gründen war der Zielort lange nicht dabei. Die Rennfahrer müssen 4950 Höhenmeter auf einer Distanz von 182,6 Kilometern zwischen Pau und dem Skigebiet bewältigen – es ist die bislang größte Herausforderung der Frankreich-Rundfahrt.