Klimakonferenz

Berlin gibt eine Milliarde Euro für den Schutz des Regenwalds

Der Tropenforst ist wichtig für das Weltklima. Um ihn zu bewahren, soll auf Initiative Brasiliens ein neuer Geldtopf entstehen. Nun ist klar, wie viel Deutschland einzahlt. Lob kommt von Greenpeace.  

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Im Amazonas-Regenwald nahe der brasili... die für Sojaanbau gerodet worden ist.  | Foto: Larissa Schwedes (dpa)
Im Amazonas-Regenwald nahe der brasilianischen Stadt Belém, in der die Weltklimakonferenz stattfindet, ist von einem Überflug aus eine Fläche zu sehen, die für Sojaanbau gerodet worden ist. Foto: Larissa Schwedes (dpa)
Für einen neuen Fonds zum Schutz des Regenwalds stellt Deutschland eine Milliarde Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren bereit. Dies teilten Umweltminister Carsten Schneider und Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan auf der Weltklimakonferenz in Belém mit. "Es geht um den Schutz der tropischen Regenwälder, der Lunge unserer Welt", erklärten beide SPD-Politiker.

Das Gastgeberland der Konferenz, Brasilien, hatte den Tropenwaldfonds an den Start gebracht und alle Staaten aufgerufen, einzuzahlen. Regenwälder sind wichtig, da sie große Mengen klimaschädigender Treibhausgase binden, das Klima durch Verdunstung von Wasser kühlen und Heimat sehr vieler Tier- und Pflanzenarten sind. Sie sind von Abholzung bedroht, um Agrar- oder Weideflächen zu schaffen oder Gold zu schürfen.

Für Brasiliens Regierung ist der Fonds namens Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ein Prestigeprojekt. Länder, die ihre Wälder erhalten, sollen belohnt werden. Umgekehrt sollen sie für jeden zerstörten Hektar Wald Strafe zahlen. Überprüft würde das mit Satellitenbildern.

Das Geld soll nachhaltig angelegt werden

Jährlich könnte der Fonds mit einem angestrebten Volumen von 125 Milliarden Dollar (108 Milliarden Euro) nach einiger Anlaufzeit vier Milliarden Dollar ausschütten. Das wäre fast das Dreifache der derzeitigen internationalen Finanzhilfen für Wälder. Nach den Vorstellungen Brasiliens sollen reiche Staaten anfänglich 25 Milliarden Dollar einzahlen. Mit diesem Grundstock sollen 100 Milliarden Dollar aus dem Privatsektor mobilisiert werden. Die Manager des Fonds sollen das Geld nachhaltig anlegen, Projekte mit fossilen Brennstoffen sind tabu.

Norwegen kündigte an, über zehn Jahre drei Milliarden Dollar zu geben, Brasilien und Indonesien je eine Milliarde. Beide haben große Tropenwälder. Gründungsmitglieder sind auch Kolumbien, Ghana, die Demokratische Republik Kongo und Malaysia. Profitieren könnten 70 Entwicklungsstaaten. Sie entscheiden selbst, wie das Geld verwendet wird. Eine Verpflichtung ist aber, dass 20 Prozent für indigene Völker bereitgestellt werden.

Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die Zusage Deutschlands. Dieses politische Signal könne helfen, die Klimakonferenz zum Erfolg zu bringen.
Schlagworte: Rüdiger Glaser, Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, Carsten Schneider

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