Deutscher Lehrerpreis 2013 für Tobias Roths

Bestnoten für den Mathematiklehrer

Schüler zweier Abschlussklassen des Schopfheimer Theodor-Heuss-Gymnasiums beteiligten sich am Wettbewerb "Schüler zeichnen Lehrer aus" und machten sich für ihren Mathelehrer stark.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Jasmin Wilbers, die am Theodor-Heuss-G...ur machte, und Lehrer Dr. Tobias Roths  | Foto: Marlies Jung-Knoblich
Jasmin Wilbers, die am Theodor-Heuss-Gymnasium Abitur machte, und Lehrer Dr. Tobias Roths Foto: Marlies Jung-Knoblich

SCHOPFHEIM. Bestnoten gaben etwa 20 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums ihrem Mathematiklehrer Dr. Tobias Roths beim Wettbewerb "Schüler zeichnen Lehrer aus". Initiiert wird dieser Wettbewerb seit 2009 vom Deutschen Philologenverband und der Vodafone Stiftung. Gemeinsam mit seiner ehemaligen THG-Schülerin Jasmin Wilbers fuhr Tobias Roths nach Berlin, wo er am Montag den Deutschen Lehrerpreis entgegennehmen durfte.

Eine Freundin von Jasmin Wilbers hat den Wettbewerb im Internet entdeckt und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler darauf aufmerksam gemacht. Das war lange vorm Abitur. "Alle waren sich einig, wem der Deutsche Lehrerpreis gebührt", erzählt Jasmin Wilbers: ihrem Mathelehrer Tobis Roths. Auf zweieinhalb Seiten schilderten die Schüler, weshalb sie ihrem Lehrer die Auszeichnung verleihen würden. Da heißt es unter anderem: "Er gab uns Werte wie Fairness, Toleranz, Respekt, Disziplin und Eigeninitiative mit auf den Weg. Für viele wurde er zum Vorbild, da er seine Arbeit lebt und mit Herzblut dabei ist". Abgabetermin war im Mai.

Tobias Roths (41) ist seit sechs Jahren Lehrer am Theodor-Heuss-Gymnasium mit den Fächern Mathematik und Physik. Der diplomierte Physiker kam aus der Industrie, wo er in der Forschung und Entwicklung gearbeitet hat. Die pädagogische Ausrichtung sei vor der Schule geprägt worden, erklärt Tobias Roths, nämlich durch Personalführung in einem modernen Unternehmen. Die Schüler, darunter Jasmin Wilbers, zeigten sich jedenfalls beeindruckt davon, wie er sie zu einem Team zusammengeschweißt hat, er habe die Atmosphäre familiärer gemacht und mit ihnen pädagogische Ausflüge unternommen. Zum Beispiel mit einem Floß, das die Klasse gebaut habe. "Das hat die Gruppe gestärkt", erzählt Jasmin Wilbers. Außerdem habe sich jeder Schüler persönlich von ihrem Lehrer Roths unterstützt gefühlt. So viel Lob ist Tobias Roths fast peinlich. Und er möchte es keinesfalls allein einstreichen. Seine Auszeichnung betrachte er insbesondere auch als Wertschätzung des Lehrerteams am Theodor-Heuss-Gymnasium und allgemein für den Beruf der Lehrer, "die in einem nicht ganz einfachen organisatorischen Umfeld einen sehr guten Job machen", erklärte Tobias Roths.

Tobias Roths ist gern Lehrer. Er empfinde es als Privileg, "an unserer Zukunft zu arbeiten und die Gesellschaft von Morgen mitzuprägen", sagt er. Es habe ihm immer dort Spaß gemacht zu arbeiten, wo im Team etwas erreicht worden sei. Die Fächer Mathematik und Physik haben für ihn generell eine Bedeutung fürs spätere Leben. Ein Lehrer müsse seinen Schülern diesen Wert klar machen: Die geistige Mobilität werde gefördert; außerdem müsse der Schüler/die Schülerin ein Problem genauer ansehen, analysieren und an der Lösung arbeiten. Das Denken werde dabei trainiert. Jasmin Wilbers drückt das so aus: "Herr Roths hat uns den Grundgedanken vermittelt, fange ich was an, ziehe ich es durch und mache es richtig". Daran denke sie immer, wenn sie etwas machen müsse, was ihr nicht so liege, erzählt die Ex-Schülerin vom THG.

Ein Trainer, der sich fürs Team verantwortlich zeigt

"Es gibt nicht den Lehrer schlechthin", warnt Tobias Roths. Er fühle sich für das Gesamtziel seiner Klasse verantwortlich und gebe jedem die Verantwortung, die er oder sie tragen könne. Das sei ähnlich wie bei einem Trainer im Sport. Sein Ziel sei stets, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass jeder Schüler, wenn er es wolle, nicht scheitern müsse. Stichwort Trainer: Jasmin Wilbers hatte bei der Abivorbereitung das Gefühl, dass ihr Mathelehrer "mit einem zusammen das Abi schreibt", erzählt sie. Und das habe nicht nur sie so empfunden. Die "Spieler" seien ihm nicht egal, er sei auf jeden einzelnen eingegangen. Dabei bekennt Jasmin Wilbers, dass sie im Fach Mathematik nicht besonders gut gewesen sei. "Aber irgendwie hatte ich doch Freude daran", lacht sie.

Eigentlich hätte nicht sie, sondern zwei Mitschüler der Abschlussklassen, die sich für die Teilnahme am Wettbewerb stark gemacht haben, mit zur Preisverleihung nach Berlin fahren sollen. Doch die beiden halten sich gerade im Ausland auf und verfolgen den Wettbewerb via Internet und über Mail-Kontakt. "Ich habe gleich eine begeisterte SMS aus Ecuador erhalten, als bekannt war, dass es mit dem Deutschen Lehrerpreis geklappt hat", erzählt Jasmin Wilbers.

Tobias Roths ist einer von zwei Lehrern aus Baden-Württemberg, die eine Auszeichnung erhielten.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel