Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 I

Betrug ist keine Lösung

Von Claire Schroff, Klasse 4b, Schurhammerschule, Glottertal  

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Hallo, ich heiße Lisa, bin 13 Jahre alt und gehe in das Tanzinternat in Tübingen. Meine Hobbys sind: Reiten, Malen und ganz besonders Tanzen. Tanzen ist einfach meine Leidenschaft. Wenn ich tanze, fühlt es sich an als würde ich fliegen. Ich freue mich schon total auf die Schule und auf meine Freundinnen. Sie heißen: Lara, Marie und Kim.

Als ich letzten September zu Beginn des neuen Schuljahres in mein Internat kam, sah ich im Flur einen Flyer hängen, mit der Überschrift: Tanzwettkampf. Darauf stand nur ein Code. Im Hintergrund waren Tänzer abgebildet. Als der Unterricht fertig war, ging ich mit Kim auf mein Zimmer und holte mein Laptop aus dem Koffer. In der Zeit, als es hochfuhr, fragte ich Kim: "Weißt du irgendetwas über den Tanzwettkampf?" "Geht so", antwortete sie, "außerdem habe ich auch den Flyer gesehen." Als das Laptop bereit war, wollte ich den Code eintippen. Doch ich hatte ihn vergessen. "Weißt du den Code noch?", fragte ich Kim. Sie erwiderte: "Ja, er lautet Twkti." "Danke", ich gab ihn ein und tippte auf Recherchieren über Tanzwettkampf. Ich las: Tanzwettkampf im Internat am 14.04.2016, anmelden bitte bei Direktor Wahlens. PS: Es soll eine eigene Choreographie sein.

Ich rannte sofort aus dem Zimmer und klopfte am Direktorat. Der Direktor öffnete die Tür, und ich fragte, ob ich mich beim Tanzwettbewerb anmelden dürfe. Er sagte: "Natürlich", und trug mich in die Liste ein.

Dann war der Tag des Wettkampfes gekommen – ich freute mich total. Als Erstes war Mali dran. Sie hat dreieinhalb Punkte von zehn bekommen. Danach war ich an der Reihe. Ich erhielt acht Punkte. Als Allerletztes kam Marie dran, sie war echt gut. Zu meinem Erstaunen hat Marie zehn Punkte bekommen. Natürlich hat sie den Pokal gewonnen. Ich war stolz auf Marie. Das hat sie echt toll gemacht. Und das Beste war die Drehung.

Als Marie von der Bühne kam, schaute ich sie lächelnd an, aber sie würdigte mich keines Blickes. Ich wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Als sie wieder in ihrem Zimmer war, fragte ich sie, was los sei. Sie sagte: "Nichts", und ging aus dem Zimmer hinaus.

Ich zuckte mit den Schultern, setzte mich auf mein Bett und schaute auf meinem Laptop Tanzvideos an. Bei dem zweiten Video wunderte ich mich, weil es die gleichen Tanzschritte waren, wie sie zuvor bereits Marie getanzt hatte. "Sie hat betrogen!", schrie ich aufgebracht und war so wütend, dass ich aus dem Zimmer rannte. Ich lief den Flur entlang, sah aus dem Fenster und sah auf einmal Gespenster. Als ich jedoch genauer hinschaute, erkannte ich, dass es lediglich eine Probe der Theater-AG war. Sie spielten nämlich das Stück: Das kleine Gespenst.

Ich klopfte am Direktorat. Herr Wahlens öffnete die Tür, und ich erzählte ihm außer Atem die ganze Geschichte. Er schrie: "Was?", und stürzte aus dem Zimmer. Wir beide liefen zusammen zu Marie. Als sie uns sah, ahnte sie schon etwas und beichtete zögernd die Geschichte. Am Ende fragte sie mich leise, ob ich ihr verzeihe. Ich erwiderte: "Ja", und so war alles wieder in Ordnung.

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