Erklärung

Bildungsgewerkschaft Lörrach/Waldshut kritisiert Lehrkräftemangel zum Schulstart in der Region

Die GEW der Kreise Lörrach und Waldshut kritisiert, dass in der Region bereits am ersten Schultag Lehrkräftemangel herrsche. Sie fordert die Ausschüttung zurückgehaltener Mittel und mehr Engagement für Demokratie im Unterricht.  

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Die GEW-Vorstände von links: Nicolas B...a Hasselblatt, Romy Engst, Arne Scharf  | Foto: GEW/Hasselblatt
Die GEW-Vorstände von links: Nicolas Bühler, Benita Hasselblatt, Romy Engst, Arne Scharf Foto: GEW/Hasselblatt

Bereits am ersten Schultag, dem 15. September, müssen sich viele Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern auf Unterrichtsausfall einstellen, darauf weist die Bildungsgewerkschaft GEW der Kreise Lörrach und Waldshut hin. Vor allem an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) seien nicht alle Stellen für Lehrkräfte besetzt worden. Regional gebe es große Unterschiede. Die Bildungsgewerkschaft bezeichnet die Demokratiebildung als besonders wichtige Herausforderung für die baden-württembergische Bildungspolitik.

"Es ist für die Lehrkräfte, gerade hier am Hochrhein, frustrierend, dass sie jahrelang an vielen Schularten jonglieren mussten, um den Pflichtunterricht einigermaßen sicherzustellen, während eigentlich Geld da gewesen wäre, um viele Stellen zu besetzen", sagt die Kreisvorsitzende der GEW Lörrach, Romy Engst.

"In Waldshut ist es kurz vor zwölf, was die Lehrerversorgung angeht. Wir erwarten in den nächsten Monaten einen Schluss-Spurt dieser Landesregierung und ein transparentes Konzept, wie die eingesparten Gelder für die verschwundenen Stellen für Lehrkräfte den Schulen zurückgegeben werden", ergänzte Arne Scharf, GEW-Kreisvorsitzender in Waldshut.

Demokratiebildung als Grundkompetenz

Die Bildungsgewerkschaft will laut Pressemitteilung erreichen, dass Demokratiebildung an allen Schulen in Baden-Württemberg einen höheren Stellenwert bekommt. "Die aktuellen Umfragen zeigen, dass unsere Demokratie in ernster Gefahr ist", so Benita Hasselblatt, ebenfalls Kreisvorsitzende in Waldshut. Es werde gerne davon gesprochen, dass Kinder zuerst Grundkompetenzen wie Schreiben und Rechnen lernen müssten. Für sie gehöre Demokratiebildung und der selbstverständliche Umgang mit Vielfalt von Anfang an in allen Schularten mit dazu, so Hasselblatt weiter.

Bei der Lehrereinstellung gibt es laut GEW große regionale Unterschiede, viele Bewerber zielten nur auf ihre Wunschregionen. Für Schulen in den Großstädten der sogenannten Rheinschiene gebe es meist genügend Bewerber, während sie in ländlichen Regionen teils fehlten. Besonders an SBBZ und in der Inklusion fehlten immer mehr Lehrkräfte. "An den SBBZ kann der Pflichtunterricht oft nur teilweise stattfinden. Der Wohnort eines Kindes entscheidet über die Bildungschancen", so Nicolas Bühler, Kreisvorsitzender Lörrach. An den Grundschulen habe sich die Einstellungssituation gegenüber dem Vorjahr etwas entspannt. Für gymnasiale Lehrkräfte hingegen seien die Einstellungschancen derzeit so schlecht wie lange nicht mehr.

Jobs in der Schulleitung sollen attraktiver werden

Die GEW fordert außerdem mehr Unterstützung für die Schulleitungen in der Region. Eine Umfrage zeige, dass die Belastung der Schulleiterinnen und Schulleiter dazu führe, dass sich zu wenig Personen für diese Funktionsstellen bewerben.

"Wenn wir wollen, dass Schule zukunftsfähig wird, brauchen Schulleitungen mehr Zeit, personelle Unterstützung und professionelle Begleitung. Am Ende dieser Wahlperiode ist noch nicht einmal das Schulleitungskonzept der ehemaligen Kultusministerin Susanne Eisenmann komplett umgesetzt worden und es fehlen weiter die versprochenen Schulverwaltungsassistenzen an den meisten Schulen. Auch die Schulträger müssen mehr dafür tun, dass zum Beispiel Schulsekretariate ausgebaut werden, damit Schule nicht nur verwaltet, sondern gestaltet werden kann," fordern die Kreisvorstände aus Lörrach und Waldshut in einem gemeinsamen Statement.

Schlagworte: Susanne Eisenmann, Nicolas Bühler, Benita Hasselblatt
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