Digitalisierung

Bürgerbefragung im Landkreis Lörrach zeigt Bedarf an digitaler Gesundheitsberatung

Mehr als 500 Menschen im Kreis Lörrach wünschen sich bessere digitale Gesundheitsinfos. Der Kompass "GesundSozial.digital" wurde deshalb überarbeitet – mit Fokus auf bessere Orientierung.  

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Der Landkreis Lörrach verbessert die d...Carlo Wolf und Oli Lou Kramer (rechts)  | Foto: Landratsamt Lörrach / Oli Lou Kramer
Der Landkreis Lörrach verbessert die digitale Gesundheitsplattform nach dem Nutzerfeedback. Auf dem Foto: Isabell Dörflinger, Carlo Wolf und Oli Lou Kramer (rechts) Foto: Landratsamt Lörrach / Oli Lou Kramer 

Der digitale Gesundheits- und Sozialkompass "GesundSozial.digital" des Landkreises Lörrach ist nach einer Online-Befragung mit knapp 550 Teilnehmenden weiterentwickelt worden und soll künftig noch gezielter auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen. Das teilt der Landkreis Lörrach in einer Pressemitteilung mit. Ziel der Befragung sei es gewesen, mehr über die digitale Informationsnutzung, die wichtigsten Gesundheitsthemen und die Einschätzung zur eigenen Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu erfahren. Der Bericht zur Basiserhebung ist inzwischen online verfügbar.

Laut den Ergebnissen der Befragung besteht ein deutliches Interesse an digitalen Angeboten: Knapp die Hälfte der Teilnehmenden sucht Gesundheitsinformationen bevorzugt über das Smartphone. Das Internet ist damit zur wichtigsten Informationsquelle geworden, noch vor Ärztinnen und Ärzten sowie dem persönlichen Umfeld. Besonders häufig werden Informationen zu Krankheit und Behandlung, Präventionsthemen sowie Pflege recherchiert. Trotz der guten Verständlichkeit der meisten Inhalte fällt es vielen Befragten jedoch schwer, die Vertrauenswürdigkeit digitaler Informationen einzuschätzen oder die Dringlichkeit gesundheitlicher Probleme richtig zu bewerten.

68 Prozent der Befragten finden nur schwer psychologische Unterstützung

Als besondere Herausforderung hat sich der Bereich psychische Gesundheit herausgestellt: 68 Prozent der Befragten finden nur schwer passende Hilfsangebote. In den Rückmeldungen werden lange Wartezeiten, fehlende Fachkräfte und der Wunsch nach niedrigschwelligen Beratungsangeboten genannt. Zudem wird der Wunsch nach einer übersichtlichen, leicht verständlichen und barrierefreien Plattform deutlich. Viele Teilnehmende wünschen sich ergänzende gedruckte Materialien für Haushalte ohne Internetzugang sowie mehr persönliche Anlaufstellen. Aussagen wie "Bitte alles auch in einfacher Sprache" oder "Ein gedruckter Kompass für Notfälle wäre hilfreich" unterstreichen laut Mitteilung die Bedeutung niedrigschwelliger Zugänge.

Eine begleitende wissenschaftliche Arbeit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach hat bestätigt, dass vor allem ältere Menschen stark von einer klar strukturierten und barrierearmen digitalen Orientierung profitieren. Auch bundesweite Entwicklungen unterstreichen den wachsenden Bedarf an verlässlichen digitalen Gesundheitsinformationen. Laut Landkreis Lörrach ist es daher besonders wichtig, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und verständlich sind. Vor diesem Hintergrund soll der digitale Gesundheits- und Sozialkompass geprüfte regionale Informationen bündeln und so konkrete Orientierung im Alltag ermöglichen – von der schnelleren Suche nach Angeboten bis hin zur besseren Einschätzung eigener gesundheitlicher Anliegen. 82 Prozent der Teilnehmenden haben angegeben, die Plattform künftig nutzen zu wollen.

Die Evaluation kann eingesehen werden unter www.gesundsozial.digital/neuigkeiten/bericht-zur-burgerbefragung. Die nächste Bürgerbefragung ist für das zweite Quartal 2026 geplant. Interessierte können sich bereits online unter www.loerrach-landkreis.de/gsd-evaluation für die nächste Befragung vormerken lassen.

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