Blicke in den Abgrund
Prozessbeobachter wie Heinz Neulen verpassen kaum einen Verhandlungstag / "Wie ein Seniorenstudium ohne feste Fakultät".
Elke Silberer
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AACHEN. Heinz Neulen gehört zur besonderen Spezies der Prozessbeobachter. Das sind in der Regel unauffällige, ältere Herren im Rentenalter auf den hinteren Bänken in deutschen Gerichtssälen. Sie verpassen bei bedeutenderen Prozessen kaum einen Verhandlungstag, kennen Staatsanwälte und Verteidiger, schauen in die Abgründe des menschlichen Daseins – und haben eine klare Meinung zu den gefällten Urteilen. Sie sind Teil der Öffentlichkeit, die in Deutschland grundsätzlich bei Strafverfahren zugelassen ist.
Heinz Neulen ist die personifizierte Exaktheit. Er spricht druckreif, gerät nicht ins Plaudern. Für das Gespräch hat er sich die Zeit mühsam abgerungen. Denn eigentlich beobachtet er am Landgericht Aachen einen Betrugsprozess, in dem ein Jurist auf der ...