Seit ihrer Kindheit waren der Kölner Senol und seine Cousine aus der Türkei einander versprochen. Sie heirateten – doch Senol hielt die Zwangsehe nicht lange aus
In der Nacht, an der Senol an seine Grenzen gelangte, war er schweißgebadet neben seiner Frau aufgewacht. Er beschloss, seine Frau und Cousine ersten Grades zu verlassen. Es war keine Hauruckentscheidung, einfach war das nicht. Senol wollte diese Frau nie heiraten, er musste es tun, weil seine Familie es so wollte.
Die Geschichte des 22-jährigen Türken spielt nicht in einem fernen orientalischen Dorf, sondern in einem schlichten Wohngebiet mitten in Köln. In einer Familie, die ihre Kinder und ihre Wurzeln vor der Fremde schützen wollte. Senols Eltern sind in den sechziger Jahren aus dem türkischen Adana ins Rheinland gekommen. Die drei Brüder besuchen die Realschule, Senol macht eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann.
Die Familie ist nicht besonders gläubig, ...