Bewerbung um Parteivorsitz
Braun über die CDU: "Wir müssen die Partei grundlegend verändern"

Von Katja Bauer, Norbert Wallet & Christopher Ziedler
Mi, 08. Dezember 2021 um 11:21 Uhr
Er war Kanzleramtsminister und kandidiert jetzt für den Bundesvorsitz der CDU: Helge Braun will seine Partei rundherum erneuern. Sie soll "die besten Antworten auf die Alltagssorgen" der Menschen haben.
BZ: Herr Braun, die alte Bundesregierung geht in einer Phase, in der Deutschland mit der bisher schlimmsten Coronawelle kämpft. Warum ist der Kanzlerin und Ihnen in den letzten Tagen der Regierung die Kraft ausgegangen, das Ruder herumzureißen in der Pandemiepolitik?
Helge Braun: Weil wir in der geschäftsführenden Regierung nicht mehr wirklich als Einheit gearbeitet haben. Die SPD hat sich schon Richtung Ampel verabschiedet, und deshalb war diese geschäftsführende Regierung nur schwer handlungsfähig. Vor der ersten Ministerpräsidentenkonferenz wollte die Ampel ihr neues Infektionsschutzgesetz verabschieden. Das hat uns über drei Wochen Zeit gekostet.
BZ: Hätte man das denn anders machen können?
Braun: Das hätte man anders machen müssen. Unser Problem war nie, dass uns die Rechtsgrundlage fehlt, sondern die Herausforderung war immer, dass Bund und Land gut zusammenarbeiten und einheitliche Regeln definieren, die wir nachdrücklich und verständlich für die gesamte Bevölkerung kommunizieren. Wir hatten von Mitte Oktober bis Mitte November eine Phase, in der wir ...