Account/Login

Brocken aus dem All

  • Sa, 28. November 2020
    Neues für Kinder

Ab und an landet ein Himmelskörper mit großer Wucht auf unserem Planeten Erde.

Dieser Meteoritenkrater klafft in der ...aubeuren, Baden-Württemberg, gefunden.  | Foto:  AFP GmbH
Dieser Meteoritenkrater klafft in der Landschaft Arizonas, USA, und zwar seit 49000 Jahren. Der Meteorit unten wurde in Blaubeuren, Baden-Württemberg, gefunden. Foto:  AFP GmbH
Unsere Erde ist kugelrund. Sie fliegt um die Sonne herum. Das geschieht in einem riesig großen Raum ohne Grenzen: dem Weltall. Neben der Erde düsen andere Planeten und sehr viele kleine Gesteinsbrocken wie Asteroiden und Kometen um die Sonne. Die einen ein bisschen langsamer, die anderen ein bisschen schneller. Manchmal stürzt ein Asteroid oder ein Bruchstück von ihm, ein sogenannter Meteoroid, in Richtung Erde. Kommt er tatsächlich unten bei uns an, kann er ziemlich viel Schaden anrichten.

Ein Meteoroid kann von weniger als ein Millimeter bis zu mehreren Metern groß sein. Wenn er vom Weltall aus in die Lufthülle der Erde fliegt, verglüht er. Das Leuchten, das dabei entsteht, kennen wir als Sternschnuppen. Ist es ein großer Meteoroid und ein großes Leuchten, nennt man das auch Feuerkugel. Sehr große Meteoroiden verglühen nicht vollständig, sondern es können Teile von ihnen auf der Erde landen. Diese heißen Meteoriten.

"Wenn ein sehr großer Meteorit einschlägt, bildet sich an der Einschlagstelle ein tiefer Krater und Gestein wird seitlich herausgeworfen. Das Gestein wird für sehr kurze Zeit enorm heiß und es herrscht ein sehr hoher Druck, so dass sich die Gesteine an der Einschlagstelle verändern. Sie können sogar aufschmelzen oder verdampfen", sagt Thomas Kenkmann, der an der Universität Freiburg zu Meteoriten forscht. Wenn die Wissenschaftler solche veränderten Gesteine finden, wissen sie: Hier ist ein Meteorit auf die Erde getroffen. Bisher haben Wissenschaftler auf der Erde 208 Krater gefunden. Sie haben ausgerechnet, dass es noch rund 300 weitere gibt.

Einen Krater zu erkennen, ist gar nicht so einfach. "Kleine Krater kann man sich wie eine Schüssel vorstellen, man kennt solche Bilder vom Mond", sagt Thomas Kenkmann. Die größeren haben aber oft eine andere Gestalt. Bei ihnen hat sich der Kraterboden nach oben gestülpt und es entsteht ein Berg in der Mitte des Kraters. Das Problem mit den Kratern ist: Sie verändern sich durch Wind und Wetter, neue Gesteinsschichten lagern sich darauf ab und die Landschaft verändert sich. Viele Krater kann man heute nicht mal mehr aus der Luft erkennen. Dann werden Thomas Kenkmann und seine Kollegen zu Detektiven: Sie bohren tief in die Erde, um an ältere Gesteinsschichten heranzukommen und dort vielleicht Hinweise auf einen Meteoritenkrater zu finden. Wenn man das an vielen Stellen macht, kann man herausfinden, wie groß der Krater ist. Und wie groß der Meteorit war, der hier eingeschlagen hat.

Mit einer solchen Puzzlearbeit haben Wissenschaftler auch einen ganz besonderen Krater auf einer Halbinsel in Mexiko entdeckt: den Chicxulub-Krater. Der misst von der einen bis zur anderen Seite etwa 180 Kilometer. Das ist in etwa die Entfernung von Freiburg nach Stuttgart. Damit ist der Chicxulub-Krater der drittgrößte Krater, den die Forscher auf der Erde kennen. Was ihn so besonders macht? "Hier ist wahrscheinlich vor 66 Millionen Jahren ein etwa 15 Kilometer großer Asteroid auf die Erde gestürzt. So nennen Wissenschaftler einen sehr großen Meteoriten. Der ist wohl für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich ", so Kenkmann.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 28. November 2020: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel