Vor dem Start in die Brutperiode
BUND-Mitgleider kontrollieren und reinigen Nistkästen in Tiengen
Bevor die nächste Brutperiode beginnt, haben Mitglieder des BUND Nistkästen in Tiengen kontrolliert und gereinigt.
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TIENGEN. Ob Wohnung oder Vogelbehausung: Ist der Mieter ausgezogen, muss renoviert werden, bevor neue Bewohner einziehen können. Bei seiner jährlichen Kontrolle der Nistkästen am Ortseingang von Tiengen übernahm am Samstagnachmittag ein fünfköpfiges Team des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Ortsgruppe Freiburg, Inspektion und Reinigung der Kästen.
"Vor uns liegt richtige Detektivarbeit, um die ehemaligen Bewohner zu identifizieren", sagt die Biologin Ann Zirker vom Garten- und Tiefbauamt, die als "Bachgotti" das Bachpatenschaften-Projekt betreut. Vögel wie der Kleiber sind als Bewohner leicht auszumachen, denn sie werkeln an dem Kasten herum. "Kleiber verkleinern das Einflugsloch nach ihren Bedürfnissen", erklärt Birgit Frosch von der BUND-Ortsgruppe Freiburg. Die Gruppe kümmert sich heute um Kontrolle und Hausputz bei 15 Nistkästen aus Holzbeton, die den höhlenbrütenden Vögeln als Ersatz angeboten werden, nachdem alte Bäume mit natürlichen Höhlen rar geworden sind.
Es wird schnell deutlich, dass sich hinter jedem Nistkasten ein eigenes Schicksal verbirgt. Beim nächsten Kasten weisen Moos und Federchen auf Meisen als Nestbaumeister hin. Eine Nestmulde fehlt jedoch. Klarer Hinweis, dass in diesem Nest keine Meise gebrütet hat. "Entweder ist sie gestört worden oder sie hat das Nest nur als Schlafzimmer benutzt", sagt Zirker. Das Team nimmt es mit der Säuberung der Kästen trotz des eisigen Windes, der die Arbeit erschwert, sehr genau. "Der Nistkasten ist sonst bald nicht mehr zu gebrauchen", so die Biologin. Wie ein Vogelzuhause nach Ein- und Auszug mehrerer Generationen aussieht, zeigt ein anderer Kasten. Drei ordentlich voneinander zu unterscheidende Stockwerke mit unterschiedlichem Nestbaumaterial lassen keinen Raum mehr für weitere Benutzer.
Gar nicht so selten sind Hausbesetzungen von nicht gefiederten Tieren wie Mäusen oder Hornissen, die sich dort ebenfalls wohlfühlen. Wenn die aufgestöberten Waldmäuse nicht gleich panikartig fliehen, lassen die Bachpaten sie dort wohnen, bis es wärmer wird und ein Mitglied der Gruppe den Kasten später säubert. Die kleinen Nager hinterlassen angeknabberte Nüsse und Ahornsamen als deutliches Indiz ihrer Winterwohnung. Wenn Nester eher einen liederlichen Eindruck machen mit losen Halmen und Plastikteilen dazwischen, bietet sich als Nestbauer der Feldsperling an. "Wir haben mehrere Nester dieser Art nacheinander entdeckt und vermuten, dass dieser gar nicht so häufige Vogel hier eine kleine Population aufgebaut hat", freut sich Birgit Frosch. Sorge bereitet den Bachpaten, dass bei der Pflege von Gehölzen so mancher Nistkasten verloren gegangen ist. "Wir werden einige Kästen zusätzlich aufhängen, bevor Mitte Februar das Brutgeschäft losgeht", erklärt Zirker. Es herrsche wirklich Wohnungsnot für die Vögel, die in Höhlen brüten: "Wir freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird."
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