BZ-UMFRAGE: "Der Jugend fehlt auf Dauer der Anschauungsunterricht"

Existenzielle Krise bei der Handballregion Ortenau: Welche Auswirkungen befürchten Sie für den Handball in Ihrem Umfeld und in der Region?
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Daniel Feindel , Trainer der TG Altdorf: Als ich die Nachricht hörte, dachte ich: Nicht schon wieder. Wenn die Insolvenz bei der HRO tatsächlich kommt, dann wird es in der Region wohl nichts Höherklassigeres geben als die Köndringer in der Regionalliga. Das ist doch zu wenig, der Handball ist in der Region doch so groß, fast in jedem kleinen Dorf wird gespielt. Schade, dass die HRO es nicht gebacken bekommt. Das ist der Stillstand für den Spitzenhandball in unserer Region.daw Foto: Daniel Weber -
Frank Ehrhardt , Trainer des HGW Hofweier: Das ist oder war die letzte Chancen für den Spitzenhandball in der Region. Es haben Viele im Vorfeld gemunkelt, dass das in die Hose gehen könnte. Wenn es jetzt so kommen sollte, dann wäre das besonders für die jungen Spieler ärgerlich, die am Jugendkonzept der HRO beteiligt waren. Da hat der Rudi Fritsch etwas Gutes aufgebaut. Wenn das zusammenbricht, dann wird man die Talente in der Region nicht halten können.uws Foto: Michael Heuberger -
Axel Leuthner, Sportlicher Leiter beim TuS Ottenheim: Für unseren Verein ändert sich eigentlich nichts durch die Krise der HRO. In den unteren Klassen wird auch in Zukunft weiter Handball gespielt. Das war ja auch schon so, als es die anderen Insolvenzen gab in Hofweier, Schutterwald oder bei der SG Willstätt/Schutterwald. Richtig schade wäre es natürlich für das Jugendkonzept, bei dem viele junge Spieler mit großer Begeisterung mitgewirkt haben.uws Foto: Wolfram Köhli -
Karl-Heinz Jund, Abteilungsleiter TuS Altenheim: Für die Region ist es bedauerlich, weil sie vielleicht keinen Bundesliga-Handball mehr hat. Schade ist es auch um das Jugendkonzept. Von uns gingen dort auch zwei Jungs hin. Die waren mit viel Begeisterung dabei und hatten vielleicht auch die zweite Liga einmal im Hinterkopf. Denen nimmt man etwas die Perspektive. Es ist einfach schade. Ich bin immer noch der Meinung, die Region gibt’s her.wok Foto: Peter Aukthun-Goermer -
Kurt Hochstuhl, Präsident des Südbadischen Handball Verbandes: Ich bin traurig, weil dadurch eine der letzten Chancen für einen leistungsorientierten Handball in Südbaden kaputtgeht. Sicher, es war ein ambitioniertes Projekt. Aber das musste es sein, um Vereine und Sponsoren mitnehmen zu können. Das gelang nicht in ausreichendem Maß. Was mich bedrückt: Das Regionales Spitzensportzentrum (RSZ) Offenburg fordert die Anbindung an einen Bundesligisten.wok Foto: Michael Heuberger -
Ulf Seefeldt, Trainer des TV Sulz: Es war einfach ein tolle Sache, Bundesliga Handball live zu sehen – für Ältere wie für Kids. Und diese Möglichkeit hat sich wohl erledigt. Man muss aber auch sehen, Derbys in der Südbaden- oder der Landesliga bringen auch 600 bis 700 Leute in die Halle. Das darf man nicht verachten. Und daran wird die Krise der HRO nichts ändern. Der Handball spielenden Jugend der Gegend fehlt auf Dauer wichtiger Anschauungsunterricht.wok Foto: Wolfram Köhli