Dienstradleasing
Chef der Jobrad-Muttergesellschaft geht überraschend
Nach nur vier Monaten räumt der Chef der Jobrad-Muttergesellschaft, Christoph von Tschirschnitz, seinen Posten. Die Trennung erfolge einvernehmlich, heißt es von dem Freiburger Unternehmen.
Di, 4. Feb 2025, 15:26 Uhr
Wirtschaft

Christoph von Tschirschnitz gilt als Mobilitäts- und Automobilexperte. Im Oktober 2024 rückte der 59-Jährige an die Spitze der Muttergesellschaft des Freiburger Dienstradleasing-Anbieters Jobrad, dem Hauptsponsor des SC Freiburg. Der frühere Sixt- und BMW-Manager übernahm damals den Vorstandsvorsitz von Jobrad-Mitgründer und Gesellschafter Holger Tumat, der in den Aufsichtsrat wechselte.
Nun folgt der überraschende Abgang: Tschirschnitz hat sein Mandat zum 31. Januar niedergelegt, wie die Jobrad Holding am Dienstag mitteilte. Hintergrund der einvernehmlichen Trennung seien unterschiedliche Vorstellungen zur strategischen Ausrichtung in der nächsten Entwicklungsphase der Unternehmensgruppe. "Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danken wir Christoph für seine neuen Impulse in den letzten Wochen und Monaten und wünschen ihm für seinen weiteren privaten wie beruflichen Weg alles erdenklich Gute", wird der Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Kindermann in der Mitteilung zitiert.
Finanzvorstand Reiner Heine führt vorerst alleine
Übergangsweise werde Finanzvorstand Reiner Heine die Holding als Alleinvorstand führen. Zusätzlich baue man auf erfahrene Geschäftsführer in den Tochtergesellschaften sowie "ein starkes übergreifendes Management-Team, das die Professionalisierung und das nachhaltige Wachstum der Gruppe weiter vorantreiben wird". Diese sei weiterhin gut aufgestellt, um den erfolgreichen Kurs fortzusetzen, versichert der Jobrad-Gründer und Vizeaufsichtsratschef Ulrich Prediger.
Der Gründung 2007 folgte starkes Wachstum, auf mehr als 1300 Beschäftigte an sechs Standorten. Laut Bundesanzeiger lag der Umsatz der Holding 2021 bei 719 Millionen Euro, der Gewinn bei 38 Millionen Euro. Neuere Zahlen sind noch nicht veröffentlicht. 2023 wurde die Holding in eine nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft nach europäischen Recht (SE) umgewandelt, unter deren Dach die Spezialisten für nachhaltige Mobilitätslösungen ihre Geschäfte leichter ausbauen können – zum Beispiel andere Firmen als Tochterunternehmen eingliedern.