"Da sind viele Leute beteiligt"

ZISCH-INTERVIEW mit Museumspädagogin Beate Reutter über die Schau "Hölzel und sein Kreis", die bis Mitte März im Augustinermuseum Freiburg zu sehen war.  

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Die Zisch-Reporterinnen bei der Arbeit Foto: Selina Junghäni

ie Klasse 4a der Schönbergschule Freiburg-St. Georgen hat das große Los gezogen und durfte am 28. Februar 2018 an einer Führung durch die Ausstellung "Hölzel und sein Kreis" im Augustinermuseum teilnehmen. Nach der Führung interviewten Paula Beyer und Eva Henke die Museumspädagogin Beate Reutter.

DZisch: Liebe Frau Reutter, wie macht man eine Ausstellung?
Reutter: Da braucht man als Erstes eine gute Idee. Dann die Personen, die die Ausstellung konzipieren, die Kuratoren. Außerdem braucht es die Handwerker, die Wände aufbauen und bemalen. Dann kommen die Werke mit dem Lkw an, und die Restauratoren, die packen die Bilder aus und hängen sie an die Wände. Und man braucht auch Leute aus der Verwaltung, die im Hintergrund viele Dinge organisieren. Und dann noch die Kunstvermittler, die Leute durch die Ausstellung führen, so wie ich heute mit euch. Also sehr viele Personen.
Zisch: Warum wollten Sie zu diesem Zeitpunkt die Bilder ausstellen?
Reutter: Wir wurden von jemandem gefragt, der sich gut auskennt mit Adolf Hölzel, das war Ulrich Röthke, ob wir gerne eine Ausstellung Über Adolf Hölzel machen wollen. Denn es gab 1916 eine Ausstellung in Freiburg im Kunstverein. Und er dachte, das wäre zum rund hundertjährigen Jubiläum eine richtig tolle Idee.
Zisch: Woher kommen die Bilder?
Reutter: Die Bilder kommen von ganz vielen Leihgebern. Also kein einziges Bild gehört uns, sondern wir haben sie von über 30 verschiedenen Privatpersonen und Museen geliehen.

Zisch: Wann hat Hölzel mit Malen begonnen?
Reutter: Als er 15 Jahre alt war, hat er Malunterricht bekommen. Aber wahrscheinlich hat er schon davor als Kind gerne gemalt.
Zisch: Warum heißt die Ausstellung Hölzel und sein Kreis?
Reutter: Hölzel hat als Lehrer an der Akademie Studenten unterrichtet. Die Studenten, die bei ihm gelernt haben und mit ihm eine Zeit lang gearbeitet haben, das ist der Kreis um ihn herum.
Zisch: Mit welchen Themen hat sich Hölzel beschäftigt?
Reutter: Eines der Hauptthemen waren eben die Malerei selbst und ihre Farben. Von den Motiven her gibt es christliche Motive, Landschaften, Personen aber auch sehr viele Abstraktionen.
Zisch: Gibt es das Fabrikgebäude der Firma Bahlsen mit den schönen Fenstern noch?
Reutter: Ja, das gibt es noch. 1918 wurden sie eingebaut und noch nie rausgenommen. Also ist es das erste Mal, dass einzelne Scheiben auf Reisen gehen. Wir sind ganz stolz, dass wir Teile des Fensterzyklus ausstellen dürfen.
Zisch: Worin unterscheidet sich die Ausstellung von heute von der von 1916?
Reutter: Auf der Ausstellung von 1916 waren fast die gleichen Künstler vertreten. Damals waren es an die 100 Werke. Davon konnten wir bei 75 bestimmen, welche das waren. Denn es gibt leider keine Fotos der Ausstellung. Wir haben beschlossen, nicht zu versuchen, die damalige Ausstellung nachzustellen, sondern haben aus dem Zeitraum von 1912 bis 1918 Werke der gleichen Künstler ausgewählt. Aber es gibt 14 Gemälde, die tatsächlich 1916 auch zu sehen waren.

Fotogalerie zum Aktionstag unter: http://mehr.bz/zischhoelzel
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