Neue Bücher zu einer Jahrhundertgestalt: Zum 100. Geburtstag des jüdischen Dichters Paul Celan.
"Ich will Ihnen sagen, wie schwer es ist, als Jude Gedichte in deutscher Sprache zu schreiben." Mit diesem Bekenntnis wandte sich am 3. November 1946 der noch gänzlich unbekannte Poet Paul Celan an den Schweizer Kritiker Max Rychner, der auf den jungen Dichter aus der Bukowina aufmerksam geworden war. Vier Jahre zuvor waren die Eltern des Dichters von willigen Vollstreckern des Nazi-Regimes aus ihrer Heimatstadt Czernowitz deportiert und in einem von der SS befehligten ukrainischen Lager ermordet worden. In seinem in Bukarest verfassten Brief an Rychner fasst Celan in einem prägnanten Satz das Schicksal zusammen, das ihm auf seinem dichterischen ...