Neun Monate lang, von September 1948 bis Mai 1949, schreibt der Parlamentarische Rat das Grundgesetz. Dass es 70 Jahre später immer noch seine Gültigkeit haben würde, ahnt damals niemand.
Weihnachten ist man wieder daheim – so glauben die Abgeordneten. Am 1. September 1948 beginnen in Bonn die Beratungen über das Grundgesetz. Drei Jahre nach der vernichtenden Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg tritt ein "Parlamentarischer Rat" zusammen, um die Grundlage zu schaffen für einen Staat, den noch keiner so richtig haben will. Dass dieses "Grundgesetz" sieben Jahrzehnte später immer noch seine Gültigkeit haben und zur Verfassung eines wiedervereinigten Deutschland werden würde, ahnt damals niemand. Ein Rückblick.
Die Akademie in Bonn
Man solle doch in einer Barackenstadt an der Demarkationslinie tagen, so hat es der Sozialdemokrat Carlo Schmid vorgeschlagen. Im zerstörten Deutschland soll nach dem Willen der westlichen Siegermächte USA, Großbritannien und Frankreich ein neues Staatsgebäude errichtet werden. Weil aber die Deutschen in der sowjetischen Zone nicht mittun dürfen, will ...