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"Das Kind wird geradezu gezwungen, ein Mörder zu werden"

  • Di, 19. Juni 2001
    Ausland

     

BZ-INTERVIEW mit Renate Winter, internationale Richterin für die UN-Verwaltung in Mitrovica, über die Gründe für die wachsende Jugendgewalt im Kosovo.

OSNABRÜCK/FREIBURG. Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ethnische Konflikte, organisierte Kriminalität - um diese Straftatbestände kümmern sich im Kosovo internationale Richter. Die österreichische Juristin Renate Winter arbeitet für die UN-Verwaltung in Mitrovica, auch im Bereich des Jugendstrafrechts. Mit ihr sprach Frauke Wolter.

BZ: Im Kosovo sind viele Jugendliche angeklagt wegen Mordes oder schwerer Körperverletzung. Was sind die Hintergründe?
Winter: Das große, grundsätzliche Problem ist: Das ethnische Element überlagert das Rechtsempfinden. Das bedeutet, dass die Menschen Verbrechen unterschiedlich beurteilen - je nachdem wer sie an wem begangen hat. Außerdem lebt insbesondere die Landbevölkerung im Zweifelsfall nach dem Kanun - dem alten Recht, das seit Jahrhunderten das Zusammenleben der Menschen regelt. Was das Strafrecht betrifft, gibt es dabei Vorschriften, die sich mit unseren Auffassungen ...

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