Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015

Das lange Warten

Vor über zwei Jahren kam Miral M. aus Syrien nach Kirchzarten. Nun ist sie Schülerin am Marie Curie Gymnasium. Für Zischup hat sie sich auf den Weg in die Flüchtlingsunterkunft Am Keltenbuck gemacht. Und darüber geschrieben.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Am Keltenbuck begegne ich Menschen aus aller Welt. Alle haben Probleme, alle ihre Geschichten und kaum einer der Kirchzartener weiß, wie sich die Menschen dort fühlen. Ich will ihnen die Chance geben, mir zu erzählen, was ihnen auf der Seele brennt. Ich treffe Herrn K., Herrn R. und Herrn B.. Sie kommen alle aus Syrien. Herr B. war in der syrischen Armee. Als er aber sah, dass das Töten von Menschen sinnlos war, entschied er sich zu desertieren und nach Deutschland zu fliehen. Drei weiteren Männern ging es genauso. "Das Hauptproblem liegt nun in der Beschaffung der Aufenthaltspapiere", wird mir berichtet.

Herr R. hat Kinder in Syrien, die er sehr vermisst. Um sie nach Deutschland reisen zu lassen, braucht er Aufenthaltsgenehmigungen. Alle Männer sind seit einem Jahr und vier Monaten Am Keltenbuck untergebracht. Und das bedeutet für die Männer vor allem warten, warten und warten . Sie finden dieses Heim ist ein bisschen schmutzig, aber die Bewohner seien nett und alle helfen einander. Jetzt lernen sie Deutsch und alle wollen arbeiten. Sie finden auch die Deutschen ganz nett und schön.

Sie wünschen sich freies Internet, weil alle Familien haben und sie wollen mit ihren Familien kommunizieren. Das Internet kostet so viel und sie haben kein Geld. In Kirchzarten gibt es einen Helferkreis, der sie darin unterstützt, Deutsch zu lernen.
Ich treffe auch Menschen, die aus dem Irak gekommen sind, sie haben genau die gleichen Probleme mit den Papieren, denn nur so können sie ihre Familien hierher bringen.

Herr S. aus Gambia ist Marathonläufer und ist in Kirchzarten seit einem Jahr und fünf Monaten. Er wartet auch. Ihm liegt die Sauberkeit des Wohnheims besonders am Herzen, denn ist es sauber, so Herr S., "dann bleiben auch alle gesund". Er glaubt, dass er Probleme hat, weil er aus Afrika kommt. Jetzt lernt er Deutsch und arbeitet bei einem Tischler.

Die Leiterin des Heimes unterstützt alle Flüchtlinge und berät sie. Sie arbeitet dort seit 2009. Sie hat keine Probleme mit den Flüchtlingen, nur manchmal mangele es an Respekt. Die Nachbarin des Wohnheims Frau B. hat Mitleid mit den Flüchtlingen. Sie hat keine Problemen mit ihnen. Manchmal seien sie jedoch ziemlich laut. Aber sie sind Flüchtlinge und sie brauchen Hilfe.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel