Politische Kontroversen werden nicht diskutiert, Probleme nicht angesprochen. Bei den Olympischen Winterspielen verfolgen das IOC und das chinesische Regime in den Medien gemeinsame Interessen.
Es war ein rührendes Bild, das Zeitungen in aller Welt Ende November druckten: Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), und Peng Shuai, chinesische Tennisspielerin und Wimbledon-Gewinnerin im Doppel, lächelten sich fröhlich per Videocall zu. Gesprochen hatten die beiden miteinander, nachdem Peng einem hohen Regierungsoffiziellen aus China sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte, woraufhin die Sportlerin ohne jede Spur verschwand. War Peng festgenommen worden, wie es mit kritischen Stimmen in China schnell passieren kann?
Thomas Bach sorgte für vermeintliche Beruhigung: "Peng Shuai bedankte sich beim IOC für seine Sorge um ihr Wohlsein", hieß es in einem IOC-Statement. Ihr gehe es gut und sie sei in Sicherheit, wolle aber ihre Privatsphäre schützen. Diverse Medien, die das Foto des Videocalls veröffentlicht hatten, übten ...