Diplomatische Floskeln des Kanzlers können die absurde Anspannung, die der Ukraine-Krieg bringt, nicht beschreiben. Die Außenministerin äußert sich bisweilen erfrischend undiplomatisch.
Am frühen Abend dieses Donnerstags, der Europa auf Jahre, vielleicht Jahrzehnte prägen wird, findet der Bundeskanzler die Zeit für eine Ansprache an die Bundesbürger. Im Hintergrund sind im Kanzleramt drei Flaggen zu sehen. Die deutsche natürlich, die EU-Flagge und die Flagge der Ukraine. Das ist nur ein Detail, während des größten Teils der kurzen Kanzlerrede ist sie gar nicht im TV-Bild zu sehen. Dennoch ist das eine ungewöhnliche Geste. Ein Symbol ist das Einzige, was bleibt, wenn sonst die Hände gebunden sind, wenn Taten, kraft- und wirkungsvolle Taten, nicht möglich sind.
Scholz ...