Den richtigen Baukredit finden

Verlagsthema Mit dem Kauf einer Immobilie gehen viele Menschen eine Verpflichtung fürs Leben ein – diese vier Schritte führen Bauherren zum passenden Baukredit.  

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Eine wichtige Frage: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?  | Foto: Christin Klose (dpa)
Eine wichtige Frage: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Foto: Christin Klose (dpa)
Der Kredit für ihre Immobilie begleitet Häuslebauer und Käufer über Jahrzehnte. Deshalb ist es wichtig, schon am Anfang die richtigen Weichen zu stellen, damit er möglichst problemlos abgezahlt werden kann. Dafür ist nicht allein die Höhe von Zins- und Tilgungssatz ausschlaggebend. Auch andere Faktoren spielen bei Rückzahlung und Komfort eine wichtige Rolle. Was bei der Suche nach einem passenden Immobilienkredit zu beachten ist:

1. Persönliches
Budget ermitteln

"Zunächst gilt es, sich klarzumachen, was man eigentlich will", rät Roland Stecher, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen. Möchte ich ein Haus kaufen oder eine Wohnung? Soll es eine neue oder eine gebrauchte Immobilie sein? Was kann ich mir überhaupt leisten?

Gerade bei der Beurteilung der eigenen Finanzen überschätzen sich viele. "Wer nicht genau weiß, was er sich leisten kann, greift ins falsche Regal der Immobilienangebote und sucht in der 500.000-Euro-Klasse, obwohl der eigene Finanzrahmen nur 300.000 Euro hergibt", sagt Florian Becker vom Bauherren-Schutzbund.

Ein ehrlicher Kassensturz ist wichtig, um festzustellen, welche Darlehenssumme realistisch ist. Dafür Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen, Eigenkapital und auch künftige Geldzugänge, etwa aus Lebensversicherungen oder Erbschaften, berücksichtigen. Baufinanzierungsrechner im Internet, in die man seine Angaben eingeben kann (Interhyp, Dr. Klein oder Check24), helfen und vermitteln einen ersten Überblick. Und: "Die Kreditraten sollten nicht mehr als 30 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen", sagt Roland Stecher. Inzwischen gingen Banken von 40 und sogar 45 Prozent aus. Stecher rät zur Vorsicht: "Nicht Spitz auf Knopf finanzieren. Man will auch noch leben und nicht jeden Cent in die Finanzierung stecken."

2. Unabhängigen
Berater konsultieren

"Die Beratung durch einen unabhängigen Finanzexperten bietet zusätzliche Sicherheit", sagt Becker. "Denn der kennt sich meist mit den Turbulenzen des Lebens aus und weiß, wie man sie schon beim Aushandeln des Kreditvertrags einpreisen kann."

Ein Beispiel dafür hat Frank Lösche vom Baufinanzierer Dr. Klein: Eine junge Familie mit einem Kind sollte nicht nur auf die Zinshöhe schauen, sondern auch darauf, dass eine Änderung der Tilgungsraten unkompliziert möglich ist, etwa wenn ein zweites Kind kommt und das Familieneinkommen vorübergehend sinkt. Sobald die finanzielle Lage besser wird, lässt sich der Tilgungssatz wieder heraufsetzen. "Aber nicht alle Banken bieten Tilgungsänderungsmöglichkeiten an", so Lösche. "Man muss hier eine Auswahl treffen."

Ein anderes Beispiel: Ein Kunde erwartet in absehbarer Zukunft ein beträchtliches Erbe seines betagten Vaters. Dann sollte er eine Sondertilgung von bis zu 100 Prozent der Darlehenssumme vereinbaren, rät Lösche. So kann er den Kredit auf einen Schlag loswerden. "Allerdings hat diese Flexibilität ihren Preis. Je größer sie ist, desto höher sind die Zinsen."

3. Hausbank-Recherche
Die meisten führt der Weg zur Immobilienfinanzierung zunächst zur Hausbank. "Dort holt man sich das erste Angebot", sagt Stecher. Um die Konditionen mit denen anderer Banken vergleichen zu können, sollten immer dieselben Kriterien zugrunde gelegt werden. Darlehenshöhe, effektiver Jahreszins, Tilgungsrate und Finanzierungszeitraum also. "Dazu kommen die Dauer der Sollzinsfestschreibung – 15 bis 20 Jahre–, ein Sondertilgungsrecht und die Möglichkeit, die Tilgungsrate flexibel ändern zu können", so Stecher.

Verzögert sich der Neubau einer Immobilie und das Darlehen kann nicht zum vereinbarten Zeitpunkt abgerufen werden, stellt die Bank Bereitstellungszinsen in Rechnung. Daran sollte man bei den Vertragsverhandlungen denken. "Bauherren sollten darauf achten, dass sie nicht zu hoch ausfallen und eine möglichst lange bereitstellungszinsfreie Zeit aushandeln", rät Becker.

4. Konditionen sichern
Ist der Vertrag mit der Bank abschlussreif, sollte sich der Kunde mit der Unterschrift nicht zu viel Zeit lassen. "Darin ist ein vereinbarter Zinssatz festgeschrieben. Wird nicht zeitnah unterzeichnet, kann sich ein guter Zinssatz ändern", sagt Becker. Trotzdem sollte man nichts überstürzen, meint Stecher. "Erst die Unterschrift des Notars einholen, dann den Vertrag mit der Bank abschließen."
Schlagworte: Roland Stecher, Florian Becker, Frank Lösche
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