Gute Geschichten erzählen - aber wie? Der Axel-Springer-Verlag verkauft große Teile seines Zeitungsgeschäfts, um fit zu werden für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters
Mit drei langen Schritten kommt Kai Diekmann hinter seinem Schreibtisch hervor, sagt "Hallo" und fläzt sich teenagerartig ins Ledersofa. Noch hat sich der "Bild"-Chef nicht zurückverwandelt in den Mann, der er vorher war. Kein dunkler Anzug, keine Manschettenknöpfe, vorbei ist es mit der Gelfrisur. Da sitzt nun einer der mächtigsten Medienmänner ziemlich verwuschelt mit Riesenbart und Lachfältchen im kalifornisch braunen Gesicht. Er trägt Röhrenjeans und Chucks. Midlifecrisis?
Krise ja. Das Internet frisst die gedruckten Zeitungen. Es ist unersättlich, hungert nach Content, verleibt sich die Inhalte ein, deren Produktion Geld kostet, für die aber die Masse der Netzbenutzer bisher keinen Cent bezahlt. "Ich muss zur Kenntnis nehmen", sagt der Zeitungsmensch Diekmann, "dass die neuen digitalen Möglichkeiten unser Geschäftsmodell ...