Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 I

Der Betrug

Von Lara Danne, Klasse 4b, Turnseeschule, Freiburg  

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Ein Junge namens Tim geht auf ein Sportinternat. Es liegt auf dem Schönberg. Jedes Jahr spielen dort die Schulklassen 6a, b und 7a, b einen Fußballwettkampf.
Letztes Jahr hatte Tims Mannschaft, die 6a, das Endspiel gewonnen, die dieses Jahr natürlich die 7a ist. Max, der in der 7b ist, will dieses Jahr nicht wieder verlieren, vor allem, wenn er wie letztes Jahr gar nicht aufgestellt wird.

Alle Mannschaften trainieren für den Fußballwettkampf. Die Schüler sind sehr aufgeregt. Nach bereits spannenden Vorrundenspielen kommen erneut die 7a und die 7b ins Finale. Alle sind nervös, schon während des Warmmachens. Schließlich begeben sie sich für den Anpfiff auf das Spielfeld. Die Fans beider Mannschaften johlen.

Das Spiel beginnt. Tim ist sehr aufgeregt und hofft, alle Bälle halten zu können. Gerade im Tor kommt es darauf an, keine Fehler zu machen. Die ersten Spielminuten sind vielversprechend für die a. Schon in der dritten Minute schießt der Stürmer der 7a, Luis, das erste Tor, 10 Minuten später Benjamin das zweite Tor. Es steht 2:0. Doch jetzt wird die 7b stärker, unter den Anfeuerungsrufen ihrer Fans kämpfen sie bis zum Umfallen. Klaus, der Mittelstürmer der 7b, kommt recht frei vor dem Tor zu einem Kopfball, Tim fliegt dem Ball entgegen, doch in dem Moment erschrickt er, zuckt zusammen und segelt am Ball vorbei. Irgendwie hatte es hinter dem Tor "huhu" gemacht, und aus dem Augenwinkel hatte er – sehr störend für seine Konzentration – winkende, wild fuchtelnde Bewegungen wahrgenommen. Es stand nun 2:1.

Ein Angriffslauf der 7a läuft ins Leere, erneut greift die 7b an. Es ist ein Fernschuss, Tim schmeißt sich in die Ecke und wieder "huhu", das Fuchteln, weiße Schatten. Diesmal rutscht ihm der Ball unter dem Körper durch ins linke Eck: 2:2.

Die letzten Minuten laufen. Ein Verteidiger der 7a kann den Mittelstürmer der 7b nur mit einem Foul stoppen, Elfmeter, Strafstoß. Klaus, der Beste der 7b, legt sich den Ball zu Recht, läuft los, Tim ahnt die richtige Ecke, fliegt, katapultiert sich diesmal in die rechte Ecke – und wieder "huhuhuhu", weiße Schatten, Fuchteln – der Ball ist wieder drin. Die 7b gewinnt diesmal mit 3:2. Tim ist sehr traurig, irgendetwas ist nicht mit rechten Dingen zugegangen. Seinen Kameraden gelingt es kaum, Tim zu trösten, er ist am Boden zerstört.

Am nächsten Tag, er hat wieder Mut gefasst, denkt er erneut über das Spiel nach. Er beschließt, zu recherchieren. War es nicht immer das gleiche Muster, ein "Huhu", ein weißer Schatten, dieses Fuchteln, was ihn gestört hatte? Er muss der Sache nachgehen.
Tim macht schnell seine Hausaufgaben und schleicht sich trotz starken Regens auf den Fußballplatz. Immer wieder geht er von Tor zu Tor, und schließlich bleibt er an dem Tor stehen, wo der entscheidende Elfmeter gegen ihn geschossen wurde.

Was sieht er da, etwas Weißes? Groß verknäult, schmutzig, aber weiß! Er hebt es hoch. Es ist ein Bettlaken mit zwei Löchern drin. Tim denkt nach: Ja richtig, das sind die beiden Löcher für die Augen! Jemand hat ihm einen Gespensterstreich gespielt. Er ist nun sicher, sucht weiter. Tim schaut sich das Laken ganz genau an. Und da: Was ist das, Buchstaben, er geht dem nach und findet einen Namen. M – A – Y … er schaut genauer hin … nein, es ist ein X, kein Y, nur weil es so verwaschen war, hielt er es erst für ein Y. Jetzt wird ihm alles klar, auch warum MAX so komisch war. Er hatte sich verkleidet, er hatte das Gespenst gespielt! Das war Betrug!

Tim ist stinksauer auf Max. Am nächsten Tag geht er zu Max und stellt ihn zur Rede: "Warum hast du mich beim Wettkampf die ganze Zeit erschreckt?" Max antwortet: "Ich wollte, dass meine Klasse halt auch mal gewinnt. Aber es tut mir leid, es war nicht der richtige Weg. Außerdem war ich sauer, dass ich sowieso nicht mitspielen durfte, weil der Trainer anderen Kindern den Vorzug gegeben hatte, obwohl ich doch in der Mannschaft beim SC Freiburg so gut Fußball spiele und viele Tore schieße." Tim sagt: "Ich muss mir überlegen, ob ich dir verzeihen kann. Erst einmal bin ich richtig sauer!" – und lässt ihn stehen.

Am nächsten Tag kommt Max erneut zu Tim. Er verspricht, eine Lösung zu finden. Die Kinder besprechen alle gemeinsam, was passiert ist. Beide Klassen halten einen Klassenrat ab, die anderen Kinder hatten nichts davon gewusst und empfanden dies auch als unfair. Sie finden einen Lösungsvorschlag und stimmen sich mit Trainer und Klassenlehrer ab: Nächste Woche Mittwoch wird das Spiel wiederholt!

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