1870/71
Der Deutsch-Französische Krieg veränderte das Leben am Oberrhein

Vor 150 Jahren begann der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Er veränderte das Leben der Menschen in der Region nachhaltig und vertiefte eine "Erbfeindschaft" zwischen den Ländern.
Nach 150 Jahren spielt der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 in der kollektiven Erinnerung am Oberrhein kaum noch eine Rolle. Dabei hatte er gravierende Folgen für beide Nationen und nahm als erster moderner "Volkskrieg" die blutigen Massenschlachten des Ersten Weltkrieges vorweg.
Das Ende der "Gemütlichkeit"
Mit der Mobilmachung in Baden und der Kriegserklärung Frankreichs war im Dreiländereck die gewohnte "Gemütlichkeit" an den Grenzen vorbei. Zunächst verweigerten Schweizer Soldaten den Reservisten vom Hochrhein die Weiterfahrt am Badischen Bahnhof. Sie mussten zurück nach Grenzach und von dort mit Leiterwagen nach Haltingen gebracht werden. Da französische Soldaten weiterhin Genf durchqueren durften, warf man der Schweiz mangelnde Neutralität vor. Auch der Basler Presse wurde wiederholt Parteilichkeit unterstellt, was die Lage der in Basel wohnenden Deutschen, aber auch der in Lörrach lebenden Schweizer und Franzosen nicht leichter machte. Man sah auch im französischen Konsul in Basel den Drahtzieher von Spionage und Falschmeldungen. Andererseits konnten im September 1870 auf Initiative des Schweizer Bundesrates etwa 1500 Bewohner aus der belagerten Stadt Straßburg nach Basel evakuiert werden. Am "Bündelitag" 1870 rückte ein Schweizer General mit 37 000 Soldaten an die Grenzen zu Baden und Frankreich vor. Während die Schweiz für ...
Das Ende der "Gemütlichkeit"
Mit der Mobilmachung in Baden und der Kriegserklärung Frankreichs war im Dreiländereck die gewohnte "Gemütlichkeit" an den Grenzen vorbei. Zunächst verweigerten Schweizer Soldaten den Reservisten vom Hochrhein die Weiterfahrt am Badischen Bahnhof. Sie mussten zurück nach Grenzach und von dort mit Leiterwagen nach Haltingen gebracht werden. Da französische Soldaten weiterhin Genf durchqueren durften, warf man der Schweiz mangelnde Neutralität vor. Auch der Basler Presse wurde wiederholt Parteilichkeit unterstellt, was die Lage der in Basel wohnenden Deutschen, aber auch der in Lörrach lebenden Schweizer und Franzosen nicht leichter machte. Man sah auch im französischen Konsul in Basel den Drahtzieher von Spionage und Falschmeldungen. Andererseits konnten im September 1870 auf Initiative des Schweizer Bundesrates etwa 1500 Bewohner aus der belagerten Stadt Straßburg nach Basel evakuiert werden. Am "Bündelitag" 1870 rückte ein Schweizer General mit 37 000 Soldaten an die Grenzen zu Baden und Frankreich vor. Während die Schweiz für ...