Interview
Der Freiburger Sinologe Daniel Leese über sein Buch "Maos langer Schatten"
Nach dem Tod Mao Zedongs stellte sich die Kommunistische Partei Chinas der Aufgabe, die Gräuel seiner "Kulturrevolution" zu sühnen. Darüber und über sein Buch spricht Daniel Leese im Interview.
Di, 8. Jun 2021, 20:00 Uhr
Literatur & Vorträge
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Wenn eine Diktatur endet, wird oft aufgearbeitet, was in ihr an Staatsverbrechen begangen wurde. Als in China 1976 Mao Zedong gestorben war, stellte sich die alleinherrschende Kommunistische Partei der Aufgabe, die Gräuel seiner "Kulturrevolution" zu sühnen. Über diesen historischen Prozess hat der Freiburger Sinologe Daniel Leese das Buch "Maos langer Schatten" geschrieben. Damit ist er für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert, der am kommenden Montag vergeben wird. Mit Leese sprach Jürgen Reuß.
BZ: Herr Leese, werden Staatsverbrechen einer Diktatur nicht immer erst dann aufgearbeitet, wenn die Diktatur vorbei ist?Leese: Das ist im Allgemeinen zweifellos richtig. Es gibt für die Aufarbeitung historischen Unrechts mittlerweile eine Art Standardmodell, das von einer nachfolgenden Demokratisierung ausgeht. Dieses Modell arbeitet mit einem Instrumentarium, das man mit dem Begriff Transitional Justice ...