Der lange Arm der Habsburger
Der Freiburger Historiker Silvio Fischer erklärt, wie Herrschaft im Mittelalter funktionierte, auch wenn die Herrschenden weit weg waren.
Der Freiburger Historiker Silvio Fischer (32) hat einen neuen Blick auf die Herrschaft der Habsburger im Mittelalter geworfen. In seiner Doktorarbeit erklärt der Deutsch-Schweizer wie es den Herzögen gelang, ihren wachsenden Herrschaftsbereich unter Kontrolle zu halten, obwohl sie meist hunderte Kilometer von den sogenannten Vorlanden entfernt residierten. Für die Arbeit "Herrschaft und Abwesenheit" erhielt Fischer den Dahrendorf-Preis der Badischen Zeitung.
Wie Bilder Präsenz stiften können, fiel Silvio Fischer erstmals auf, als er sich die Wandmalereien mit den gefallenen Rittern aus der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 in einer Kapelle beim Kloster Königsfelden im Schweizer Aargau ansah. Das Kloster war ein Hauskloster der Habsburger der Vorlande – also weit weg von Wien, dem Machtzentrum des ...