Schulen
Der Unterricht bleibt erstaunlich unberührt
Volker Wacker (Oberkirch)
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Reformen als Selbstzweck. Nun also ein KI-Chatbot für die Schulen in Baden-Württemberg. Wieder ein Symbol für Fortschritt, wieder ein Projekt, das Modernität verspricht.
Doch das Muster ist alt: Jede Neuerung dient weniger der Verbesserung des Unterrichts als der Selbstvergewisserung des Systems. Das Bildungswesen lebt von der permanenten Neuerfindung seiner selbst. In regelmäßigen Abständen wird eine neue "Revolution" ausgerufen: digitale Tafeln, Kompetenzraster, jetzt künstliche Intelligenz.
Kaum ein Bereich legitimiert sich so unablässig über inszenierte Bewegung. Reformen sind die Währung, in der das System seinen Bestand sichert. Hinter jeder Initiative stehen Gremien, Gutachten, Fortbildungen und eine ganze Industrie der Legitimation. Professoren begründen, Minister verkünden, Schulen implementieren. Und doch bleibt der Unterricht, das Herz der Bildung, erstaunlich unberührt. Er ist nach wie vor eine "Black Box". Gut oder schlecht? Allzu oft verwandelt sich letztlich Wandel in Routine. Die Schule demonstriert Fortschritt, um stillstehen zu dürfen. Vielleicht wäre die eigentliche Innovation einmal, auf die nächste Reform zu verzichten, KI hin oder her.Volker Wacker, Oberkirch