Handel
Deutliche Verschiebungen bei baden-württembergischen Exporten
Pharma, Autos, Maschinenbau: Exporteure aus dem Südwesten kämpfen mit Rückgängen in den USA und China. Doch es gibt Nachbarländer, die für Lichtblicke sorgen.
dpa
Mi, 3. Sep 2025, 20:00 Uhr
Südwest
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Die internationalen Handelskonflikte und die Konjunkturflaute treffen die exportorientierte baden-württembergische Wirtschaft. Die Ausfuhren in die USA seien im ersten Halbjahr um rund zehn Prozent zurückgegangen und damit das zweite Jahr in Folge deutlich geschrumpft, wie der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Stuttgart mitteilte. Besonders betroffen seien die Autobranche (minus elf Prozent), die Pharmaindustrie (minus 13 Prozent) und der Maschinenbau (minus zwölf Prozent).
BWIHK-Vizepräsident Claus Paal sagte, die Exportschwäche in die USA habe bereits vor zwei Jahren begonnen, also vor der aktuellen politischen Zuspitzung. Der US-Automarkt verändere sich durch den raschen Aufstieg neuer Anbieter. Gleichzeitig werde im Pharmabereich stärker vor Ort produziert, und im Maschinenbau setzten viele US-Unternehmen zunehmend auf eigene Kapazitäten oder asiatische Lieferanten. Auch die Exporte nach China sind im gleichen Zeitraum um mehr als 16 Prozent eingebrochen, vor allem aufgrund eines massiven Rückgangs beim Autoabsatz (minus 40 Prozent).
Export stagniert im ersten Halbjahr
Die Nachbarländer tragen laut Paal derzeit stark zur Abfederung der globalen Unsicherheiten bei. Insgesamt stagnierte der baden-württembergische Außenhandel damit im ersten Halbjahr. Die Exporte gingen zum Vorjahreszeitraum nur um 0,51 Prozent zurück und lagen bei 122,4 Milliarden Euro. Die Exporte in die Schweiz stiegen dabei um 19 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro – bei den Importen ist die Schweiz inzwischen sogar Baden-Württembergs wichtigstes Herkunftsland. Dabei sind pharmazeutische Produkte die bedeutendste Warengruppe im bilateralen Handel – und das in beide Richtungen.
Auch in der EU gibt es positive Trends – mit wachsenden Ausfuhren nach Spanien (plus 8,4 Prozent), Polen (plus 6,1 Prozent), Österreich (plus 4,3 Prozent), Italien (plus 2,8 Prozent) und Frankreich (plus 1,2 Prozent).