In Nizza führt der ehemalige Freiburger Gefängnispfarrer Joachim Kusch eine deutsch-französische Luthergemeinde / Von Dorothea Marcus.
D ie Palmen wiegen sich, der Himmel leuchtet blau, Menschen eilen geschäftig durch die Straßen: Einwanderer aus dem Maghreb, Afrikaner ebenso wie grell geschminkte Frauen mit Schoßhündchen und blasse, englische Rentner. Italien und das Spielkasino von Monte Carlo sind nah, noch näher sind das Meer und die Berge. Ein Toilettenbesuch kostet einen Euro, eine Eiskugel zwei - Nizza ist Frankreichs sich selbst genügender Süden und eine Hochburg des Tourismus.
Doch nur fünf Minuten von der mondänen Strandpromenade des Anglais entfernt, in der kleinen Rue Melchior de Vogüé, liegt eine kleine Kirche, auf der steht: "Gottesdienste in deutscher Sprache." Eine Kirche im neoklassischen Stil mit drei kleinen Fenstertürmchen, im Innenhof beschatten Bananenstauden eine Oase der Stille. Es mutet ungewöhnlich an: eine ...