Es ist ein schleichender Prozess: Immer mehr HIV-Infizierte drohen in die Armut abzurutschen. Die BZ schildert den Fall eines Freiburgers, der nicht nur gegen den Virus kämpft, sondern auch um seine Ansprüche, ALG II – und ein würdiges Leben.
Er stützt sich gegen die offene Kühlschranktür und blickt ins Leere. Eine Packung Wurst, zwei Scheiben Käse, ein halbvoller Milchkarton, ein Apfel – mehr gibt das Kühlfach nicht her. Martin Rode (Name geändert) greift nach dem Aufschnitt. Edamer wäre ihm lieber, doch das Haltbarkeitsdatum der Fleischwurst läuft ab. Drei Rädchen legt er auf sein Brot, zögert und packt eine Scheibe zurück in die Folie. Vielleicht reichen die Lebensmittel so noch drei Tage. Rode muss sparen. Als Diabetiker hat er häufig offene Wunden am Fuß und braucht gutes ...