Lesetipp
Die Bösen aus dem Silicon Valley
Thomas Steiner aus der Redaktion Politik und Nachrichten empfiehlt "Survival of the Richest" von Douglas Rushkoff
Thomas Steiner, Redaktion Politik & Nachrichten
Fr, 25. Jul 2025, 18:30 Uhr
Literatur & Vorträge
Thema: Lesetipp
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Eine Warnung vorab: Entspannende Lektüre ist dieses Sachbuch nicht. Es geht um den digitalen Kapitalismus. Douglas Rushkoff, Professor der University of New York, ist einer seiner schärfsten Analytiker und Kritiker. In "Survival of the Richest" will er zeigen, welche geistige Haltung, welches Mindset diesen bestimmt. Wie schon der sarkastische Untertitel "Warum wir vor den Tech-Milliardären noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind" sagt, geht es um Mark Zuckerberg, Jeff Bezos oder Elon Musk. Aber auch um viele andere aus dem Silicon Valley. Für Rushkoff sind sie Kolonisatoren: Sie beuten die Sklaven aus, die in Drittweltländern in den Minen arbeiten, sie beuten die Konsumenten und Nutzer in den wohlhabenden Nationen aus. Aus deren Daten machen sie Kapital, mit dem sie nach der nächsten disruptiven Technologie suchen, um neue Monopole auf neuen Märkten zu errichten. Die Nebenfolgen ihres Profitstrebens sind ihnen egal. Weil sie aber sehen, dass die Welt kaputt geht, planen sie für sich Kolonien auf dem Mars oder unterirdische Fluchtburgen. Zuweilen liest sich das Buch wie spannende dystopische Science-Fiction, leider ist das, was es beschreibt, real.
Douglas Rushkoff: Survival of the Richest. Aus dem Englischen von Stephan Gebauer. Suhrkamp, Berlin 2025. 282 Seiten, 22 Euro.
