Bürgermeisterwahlkampf

"Die finanzielle Beinfreiheit nimmt allgemein ab"

Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl St. Blasien am 6. Juli hatte Amtsinhaber und einziger Kandidat Adrian Probst zu einem ersten Bürgergespräch eingeladen. Er stellte die anstehenden Projekte vor und beantwortete Fragen der Bürger.  

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Adrian Probst  | Foto: Christiane Sahli
Adrian Probst Foto: Christiane Sahli
Adrian Probst beschrieb St. Blasien als eine unfassbar vielfältige Gemeinde mit vielen Themen, die zu bearbeiten seien. Vieles habe sich inzwischen geändert, nach den friedlichen vergangenen 20 Jahren seien finanzielle und sicherheitspolitische Themen in den Vordergrund gerückt. An den Kommunen sei es nun, sich noch stärker auf die Pflichtaufgaben zu konzentrieren, "die finanzielle Beinfreiheit nimmt allgemein ab".

Als künftig zu gestaltende Schwerpunkte nannte der Bürgermeister Bau und Modernisierung, Kindergarten und Schule, Wirtschaft und Handel, Gemeinschaft und Kultur sowie Freizeit und Entwicklung und ging auf einzelne Projekte näher ein.

Zum Projekt "Neue Mitte" der Familie Schmidt (Schmidt’s Märkte) erklärte der Rathauschef, die Gebäude, die im Zuge des Neubaus mit Lebensmittelmarkt, Drogeriemarkt, Restaurants und Parkplätzen abgerissen werden sollen, konnten inzwischen vom Investor erworben werden, der Abriss soll im kommenden Jahr beginnen. Familie Schmidt sei um eine klare und saubere Anschlusslösung für die Mieter bemüht. Der Bau der Sport- und Mehrzweckhalle warf die Frage auf, ob der Kursaal, in dem Traditionsveranstaltungen wie das Narrengericht stattfinden, in der Hand der Gemeinde bleiben solle. Aktuell seien keine Änderungen geplant, erklärte der Rathauschef dazu, aber in den nächsten Jahren müsse man sich die Frage stellen, wie viel Infrastruktur man vorhalten könne. Was den Leerstand der ehemaligen Gasthäuser Alter Hirschen und Krone betrifft, standen einer Reaktivierung des Alten Hirschen bislang denkmalschutzrechtliche Bedenken entgegen. Aktuell sähe es aber so aus, als werde sich das Denkmalschutzamt bewegen. Und auf die Frage eines Bürgers betreffend die "Krone": Es hätten die Gespräche mit dem Investor stattgefunden, vieles sei aber vage geblieben.

"20 Jahre sind genug", erklärte ein Bürger in Hinblick auf das Revitalbad und meinte damit das hohe jährliche Defizit der kommunalen Einrichtung. Das Defizit überfordere die Stadt, stimmte Bürgermeister Probst dem zu, daher sei man bemüht, das Bad zu veräußern. Als wünschenswert bezeichnete er es, eine Einrichtung mit öffentlichem Zugang zu erhalten. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dem Erwerber Möglichkeiten offenzulassen, man sei derzeit in guten Gesprächen. Wenn ein Verkauf scheitere, müsse der Tag kommen, an dem das Bad geschlossen werde, machte er unmissverständlich klar.

Auf die Frage eines Bürgers, ob sich das Areal des alten Schwimmbades für ein Gewerbegebiet nutzen ließe, erklärte der Rathauschef, zum einen sei das Gelände zu klein, zum anderen sei die Erschließung problematisch. Die entstehenden Kosten würden die Grundstückspreise extrem in die Höhe treiben. Derzeit wird überlegt, das Gelände in Richtung Landstraße zu terrassieren und für Wohnmobilstellplätze zu nutzen.

Das interkommunale Gewerbegebiet mit der Gemeinde Bernau an der Menzenschwander Brücke nimmt Gestalt an, informierte der Bürgermeister weiter. Derzeit werden verschiedene Umweltuntersuchungen durchgeführt, nächste Schritte werden die Feinplanung und anschließend die Erschließung sein. Der Rathauschef äußerte die Hoffnung, im nächsten Jahr starten zu können.

Aus den Reihen der Versammelten wurde die Frage nach Domfestspielen in den Raum gestellt und angemahnt, diese so bald wie möglich wieder in Angriff zu nehmen. Dies habe man im Blick, so der Rathauschef, angesichts der 2026 anstehenden Aufgaben, könne man dies allerdings erst 2027 angehen, aber der Keim sei da.

Eines stellte der Bürgermeister als positiv heraus: die Art und Weise, wie in der Gemeinde Dinge gestaltet werden. Den Umgang miteinander bezeichnete er als sehr konstruktiv und betonte, die Förderung von Ehrenamt und Vereinen sei ihm wichtig, er machte Vereinen Mut, neue Dinge auszuprobieren. Wo die Stadt unterstützen könne, werde man das tun. Und ein Weiteres ist ihm wichtig: Offenheit für die Anliegen der Bürger, er wolle deren Anliegen aktiv aufgreifen, sagte er zu.
Schlagworte: Adrian Probst, Familie Schmidt
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