Kunst
Die Hoffnung auf Spenden für zwei Apostel-Gemälde in der Pfarrkirche Bonndorf
Die Originale schlummern noch auf dem Dachboden. Nun sollen die Gemälde der Apostel Peter und Paul im Jubiläumsjahr der Pfarrgemeinde Bonndorf restauriert werden.
Fr, 6. Jun 2025, 18:00 Uhr
Bonndorf
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Die Originale, die wohl schon jahrzehntelang auf dem Dachboden des Pfarrhauses schlummern und inzwischen von einer Restauratorin gut eingepackt wurden, sind stark renovierungsbedürftig. "Die Gemälde haben Risse und Löcher, die Farbe blättert ab", verdeutlicht Fabian Schneider. Auch eine aufwändige Reinigung sei notwendig, bevor die beiden Bilder in die beiden Altarnischen im hinteren Bereich der Kirche beidseitig von Jesus und Maria einen neuen Platz finden werden. Der Hintergrund werde zuvor künstlerisch angepasst. "Wenn die Baupflicht der Bonndorfer Kirche der Pfarrei und nicht dem Land obliegen würde, würde sie sich heute nicht mehr mit der vorhandenen Fülle an Malereien präsentieren", weist Meinrad Götz in diesem Zusammenhang auf Kirchen in Lembach und Wellendingen hin, die ähnlich ausgemalt waren und später weiß gestrichen wurden.
Dass die beiden Gemälde aus der Kirche "verbannt" wurden, könnte nach Einschätzung von Meinrad Götz auch mit "Unverträglichkeiten" unter den Künstlern zusammenhängen: "Die waren sich untereinander nicht immer grün und ließen die Werke anderer Künstler manchmal nicht gelten." Doch mit Amalie Bensinger hätte sich Franz Joseph Simmler, der die Kirche auf Betreiben und auf Kosten des damaligen Pfarrers Friedrich Honold zwischen 1893 und 1900 grundlegend renoviert und ausgemalt hat, vertragen müssen, glaubt Meinrad Götz, da beide die Nazarener Stilrichtung begründeten. Vielleicht, so eine weitere Vermutung, waren auch mehrere Kunstwerke aus weiblicher Hand in der Kirche nicht allen genehm, so dass Peter und Paul eine neue Bleibe auf dem Dachboden finden mussten. "Es gibt jedenfalls eine Unmenge an Malerinnen, deren Werke in Archiven verschwunden sind und erst jetzt entdeckt werden", weist Johannes Werner auf eine im Juli in Düsseldorf stattfindende Ausstellung hin, bei der explizit Malerinnen im Mittelpunkt stehen.
Ein weiteres Bild von Amalie Bensinger, "Die Verklärung Christi", bleibt bis heute verschollen. "Wir wissen nicht, wo wir suchen sollen", sagt Fabian Schneider, der bereits im Erzbischöflichen Archiv recherchierte. Leider gebe es keine Fotografie von dem Gemälde. Doch jetzt liegt die Hoffnung zuerst darauf, genügend Spendengelder zu bekommen, um die 14.000 Euro teure Restaurierung der beiden Apostel-Gemälde verwirklichen zu können. "Für die Hälfte der Kosten wurde bereits eine Zusage vom Deutschen Orden Komturei am Oberrhein erteilt, allerdings unter der Voraussetzung, dass die andere Hälfte aus Spendengeldern zusammenkommt", verrät Pfarrer Schneider.
Publizist Johannes Werner referierte in der opulent bemalten Pfarrkirche über die beeindruckende Lebensgeschichte Amalie Bensingers (1809 bis 1889). Das Spendenkonto zur Restaurierung der Apostel-Gemälde kann über die Pfarrgemeinde, 07703/235, erfragt werden.