Infrastruktur
Die IHK und die Stadt Löffingen kooperieren für Innenstadtentwicklung
Löffingen hat eine Vereinbarung mit der IHK Südlicher Oberrhein unterschrieben. Ziel ist die Entwicklung der Innenstadt. Interesse daran gab es schon lange – ein Kriterium machte die Teilnahme bisher jedoch unmöglich.
Sa, 2. Aug 2025, 10:30 Uhr
Löffingen
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Im Gemeinderat Mitte März hatten die Mitglieder einstimmig für das die Innenstadtberatung votiert (die BZ berichtete). Ziel ist auch, Leerstände zu überprüfen und den aktuellen Bestand zu festigen - inklusive kulturellem Angebot, Ärzteversorgung und Vereinsgeschehen. Die Innenstadtberatung der IHK Südlicher Oberrhein wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Nun ist der Startschuss für das im April begonnene intensive Analyse- und Entwicklungsprogramm offiziell gefallen: Die Stadt unterzeichnete die Vereinbarung zur Teilnahme.
Größere Einwohnerzahl ermöglicht Innenstadtberatung
Bürgermeister Tobias Link betonte bei der Unterzeichnung, dass die Stadt sich bereits 2024 beworben hatte, damals jedoch noch an der vom Ministerium gesetzten Einwohnermarke von mindestens 10.000 scheiterte. Umso größer sei nun die Freude über die Aufnahme der rund 8000 Einwohner starken Stadt. Löffingen hat dennoch schon mit ersten Bausteinen wie der Onlineumfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern sowie einem Stadtspaziergang zur Erhebung des Besuchereindrucks begonnen. Erste Ergebnisse, etwa aus der Online-Passantenbefragung, werden in Kürze erwartet.
IHK-Innenstadtberater Thomas Kaiser hob hervor, dass es in Löffingen zwar einige Potenziale gäbe – darunter die diversen "Bögle" als Verbindung von Straßenzügen, eine in Teilen noch ansprechende Altstadtkulisse mit dem Maienländer-Tor und der Demetriusstraße. Auch sei eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto oder der Bahn vorzufinden. Aber auch zentrale Herausforderungen seien zu bewältigen, darunter Parkplatzdruck, ein Leerstand von 18 Prozent in Erdgeschosslagen und ein sich fortsetzender spürbarer Rückgang des Einzelhandels. Die Vereinbarung soll für Löffingen eine Art Fahrplan darstellen. Verpflichtend ist keine der Handlungsempfehlungen.
Kaiser hat rund zwanzig Städte bereits beraten. Alwin Wagner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, betonte den Stellenwert lebendiger Innenstädte als multifunktionale Räume – von Wirtschaft über Kultur bis Wohnen – und bezeichnete die Beratung als ein erfolgreiches Modell, das in ganz Baden-Württemberg bereits über 125 Städte unterstützt hat.
Betriebe in Löffingen brauchen Planungssicherheit
Dieter Köpfler, Vorsitzender des Wirtschaftsverbunds Löffingen, sieht die Beratung als wichtiges Gemeinschaftsprojekt und will als Multiplikator in die Betriebe hineinwirken. Er wies auf die Bedeutung attraktiver Rahmenbedingungen wie Mieten, Frequenz, Erreichbarkeit, Parken und Aufenthaltsqualität und vor allem auch die benötigte Planungssicherheit der Betriebe hin. Diese würden nur dann in den Standort Innenstadt investieren, wenn klar ist, welches Entwicklungsziel Löffingen anstrebt. Das gilt es im Rahmen der IHK-Begleitung auszuloten und Chancen dann auch verbindlich zu machen.
Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung sieht sich Löffingen zumindest strukturell so aufgestellt, um seine Innenstadt zukunftsfähig und lebendig weiterzuentwickeln. Der Abschlussbericht mit konkreten Empfehlungen wird im Herbst 2025 erwartet.