Berlin
Die Kandidatenkür der CDU und der Faktor Jens Spahn

Gesundheitsminister Jens Spahn steht als CDU-Chef nicht zur Wahl – Gewicht hat seine Rolle in der Entscheidung dennoch. Selbst eine Kanzlerkandidatur bleibt denkbar, analysiert Christopher Ziedler.
Eigentlich ist das ein guter Tag für den Gesundheitsminister. Über viele Tage ist Kritik auf ihn eingeprasselt wegen des alles andere als reibungslosen Impfstarts. Jetzt meldet die EU-Kommission eine große Nachbestellung des Vakzins der Firma Biontech, und Europas Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt, dass aus einer Ampulle sechs statt fünf Impfdosen gezogen werden dürfen. In der morgendlichen Lagebesprechung seines Ministeriums neben dem Berliner Friedrichstadtpalast muss sich Jens Spahn an diesem 8. Januar aber mit einer Nachricht herumschlagen, die ihm alles andere als gelegen kommt. Er soll zwischen den Jahren, also mitten in der Hochphase der Pandemie, mit Parteifreunden die Chancen seiner eigenen Kanzlerkandidatur erörtert haben.
Hinter Laschet wollte Spahn nur die Nummer zwei sein
Spahn reagiert sauer – gut möglich aber auch, dass er sich wieder einmal an den 25. Februar zurückerinnert hat: Der Bundesgesundheitsminister saß am Vormittag dieses Wintertages, der für seine weitere Parteikarriere so entscheidend gewesen ist, in der Bundespressekonferenz an der Spree. Er hatte kaum Zeit, weil er auf den Flieger ins warme Rom musste, wo er mit ...
Hinter Laschet wollte Spahn nur die Nummer zwei sein
Spahn reagiert sauer – gut möglich aber auch, dass er sich wieder einmal an den 25. Februar zurückerinnert hat: Der Bundesgesundheitsminister saß am Vormittag dieses Wintertages, der für seine weitere Parteikarriere so entscheidend gewesen ist, in der Bundespressekonferenz an der Spree. Er hatte kaum Zeit, weil er auf den Flieger ins warme Rom musste, wo er mit ...