Naturpark-Kindergarten

Die Kinder werden im Waldkindergarten Grafenhausen für die Natur sensibilisiert

Der Waldkindergarten in Grafenhausen erhält die Zertifizierung als Naturpark-Kindergarten. Projekte zu Natur- und Umweltschutz prägen den Alltag der Kinder und fördern ihr Bewusstsein hierfür.  

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Der kommunale Waldkindergarten in Grafenhausen hat sich in den Reigen der Naturpark-Kindergärten eingereiht. Das Foto zeigt die Erzieherinnen Sieglinde Hever (links) und Lena Schwab (rechts) mit den Kindern und Hund Molly. Foto: Wilfried Dieckmann
Der kommunale Waldkindergarten in Grafenhausen hat sich in den Reigen der Naturpark-Kindergärten eingereiht. Wie vom Führungsteam Carina Meßmer und Sieglinde Hever im Gemeinderat voller Stolz mitgeteilt wurde, wurde der Einrichtung nach einer positiven Begutachtung der Bewerbung mit Projektausarbeitung im Namen des Verbandes Deutscher Naturparke die Zertifizierungsurkunde überreicht. Sie ist fünf Jahre lang gültig und kann danach einvernehmlich verlängert werden.

Naturpark-Kindergärten können nur Einrichtungen werden, die im Bereich der ausgewiesenen Gebiete liegen. Als Naturparke wurden seit Ende der 1950er Jahre von den Bundesländern großräumige Landschaftsflächen ausgewiesen. Sie dienen dem Erhalt und der Weiterentwicklung der Natur- und Kulturlandschaft mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Der Naturpark Südschwarzwald ist nach den Worten von Carina Meßmer im Bildungsbereich als Rahmengeber, Berater und Impulsgeber tätig. "Der Naturpark setzt Bildung für nachhaltige Entwicklung als gesetzlichen Auftrag nach dem Bundesnaturschutzgesetz um", fasste die Leiterin des Waldkindergartens zusammen.

Diese Grundidee, Kindern im frühen Alter vielfältige Erfahrungsorte nahezubringen, komme dem Sinn des Waldkindergartens in Grafenhausen sehr nahe. "Wir ermöglichen es Kindern, sich altersgerecht mitten in der Natur auch praktisch mit nachhaltiger Entwicklung auseinanderzusetzen", hob Meßmer hervor. Beispielhaft nannte sie Projekte wie das Anbauen und Bewirtschaften von Gemüse in Hochbeeten. Hiermit sollen nicht nur Lebenszyklen der Pflanzen, sondern auch Tierkreisläufe – etwa wie eine Raupe zum Schmetterling wird – aufgezeigt werden. Im Waldkindergarten werden auch Lebensräume für Tiere mittels Steinhaufen geschaffen. Auch der Umgang mit geschützten Biotopen, die sich unmittelbar an das Gelände des Kindergartens anschließen, steht in Sachen Naturschutz oben an: "Hier können wir Kinder für den Lebensraum Natur zu allen Jahreszeiten sensibilisieren", betonte Carina Meßmer.

Im Waldkindergarten sammeln die Kinder durch Therapiehund Molly wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Tieren. Weitere Schwerpunkte der täglichen Arbeit sind Müllvermeidung oder der sparsame Umgang mit Wasser. "Auch der angemessene Umgang mit Bastelmaterialien wie Papier gehört ebenso wie das Stärken von Gemeinschaftsgefühl und sozialem Miteinander mit zum täglichen Programm", schilderte die Erzieherin.

Kriterien für die Zertifizierung: Um als Naturpark-Kindergarten anerkannt zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst erfordert der Prozess einen formalen Beschluss sowohl vom Kindergarten selbst als auch vom jeweiligen Träger. Diese doppelte Zustimmung bildet die Grundlage für eine mögliche Zertifizierung. Die inhaltliche Ausgestaltung basiert auf dem Orientierungsplan sowie dem spezifischen Konzept der Waldpädagogik. Diese beiden Elemente geben den pädagogischen Rahmen vor und stellen sicher, dass die Arbeit im Kindergarten den Anforderungen eines Naturpark-Kindergartens entspricht.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Durchführung von mindestens vier Projekten. Diese Projekte müssen nicht nur absolviert, sondern auch schriftlich dokumentiert und anschließend eingereicht werden. Dies gewährleistet eine transparente und nachvollziehbare Umsetzung der pädagogischen Arbeit im Sinne des Naturparks. Darüber hinaus ist es verpflichtend, dass das gesamte pädagogische Personal mindestens einmal jährlich an einer Fortbildung teilnimmt. Diese Fortbildungen dienen der Qualitätssicherung und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Kompetenzen des Teams. Abschließend findet ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Naturpark und dem Kindergarten statt. Dieser Austausch erfolgt im Rahmen sogenannter Netzwerktreffen und trägt maßgeblich zur Vernetzung und zur gegenseitigen Unterstützung der beteiligten Einrichtungen bei.
Schlagworte: Carina Meßmer, Sieglinde Hever

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