Der eine verweigerte den Befehl, der andere telefonierte: Wie zwei Männer dazu beigetragen haben, zu verhindern, dass 1975 am Kaiserstuhl Blut floss.
Die Uhr schlug vier. Doch der Weckruf blieb aus. Einsatzbereit stand die Fahrzeugflotte im Hof der Bereitschaftspolizei in Lahr. Mannschaftswagen für sechs Hundertschaften, Teleskopmasten und Lampen für Flutlicht, vier vollgetankte Wasserwerfer. Aber das Wasser blieb im Tank, die Fahrzeuge blieben im Hof und die Beamten im Bett: Der Einsatz war in der Nacht abgeblasen worden.
Sie ahnten es nicht, doch das unverhoffte Ausschlafen verdankten die 600 Bereitschaftspolizisten einem Kollegen. Er hatte den Einsatzplan verraten. Ein Verstoß gegen die Amtsverschwiegenheit, ein schweres Dienstvergehen. Doch damals - am 24. und 25. Februar 1975 - hatte der Mann nur drei Mitwisser: seine Frau, einen Pfarrer und einen Freund. ...